Schulstart entzweit Landtag

Die Diskussion um Unterrichtsausfall und Lehrermangel hat zu Streit im Landtag geführt. Die Opposition befürchtet "besorgniserregenden" Stundenausfall, während Bildungsministerin Ahnen von einem guten Start ins Schuljahr spricht.

Mainz. (win) Zu große Klassen, zu wenige Lehrer und wachsender Stundenausfall, so umschrieb CDU-Fraktionschef Christian Baldauf die Situation zum Beginn des Schuljahres im Land. Weil in Hunderten von Klassen die vorgegebene Größe überschritten werde, in naturwissenschaftlichen Fächern Lehrer fehlten und wichtiger Unterricht ausfalle, bleibe die individuelle Förderung auf der Strecke, kritisierte er. Während Rheinland-Pfalz Lehrerstellen mit Zeitverträgen im Angestelltenverhältnis besetze, locke Hessen mit Beamtenstatus. Moniert wurde von Baldauf, dass Vertretungskräfte ohne pädagogische oder fachliche Qualifikation eingesetzt würden.

Meldungen von Lehrerverbänden über Stundenausfälle von bis zu sechs Prozent sind laut FDP-Bildungspolitikerin Nicole Morsblech besorgniserregend. An den Lehrer-Seminaren werden aus ihrer Sicht zu wenige Anwärter aufgenommen.

Ministerin Doris Ahnen räumte Probleme bei der Lehrerversorgung ein. Dennoch zeigte sie sich sicher, dass sich der Stundenausfall nicht verschlechtern werde. Exakte Zahlen liegen allerdings noch nicht vor. Mit dem Schuljahr seien 950 Lehrer neu eingestellt worden, 220 von ihnen auf neuen Stellen. Mehr als 50 neue Lehrer würden im November an den berufsbildenden Schulen einsteigen. Bundesweit ist der Lehrermarkt in Fächern wie Mathematik, Physik, Informatik, aber auch Musik und Kunst schwierig. Bei den Klassengrößen liegt Rheinland-Pfalz laut Ahnen besser als Baden-Württemberg. Auch die Auswirkungen der Lehrer-Abwerbeaktion von Hessen hielten sich in Grenzen, so Ahnen. Sie will weiter gezielt Nachwuchs fördern.

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