Schwarz auf weiß: Zweckverband steigt ein

TRIER/MERTESDORF. (f.k.) Die Fertigstellung der Trockenstabilat-Anlage auf der Mülldeponie Mertesdorf (Kreis Trier-Saarburg) bleibt weiter ungewiss. Unter bestimmten Voraussetzungen wäre der Zweckverband ART aber bereit, sich an dem Projekt des in Turbulenzen geratenen Vertragspartners Herhof zu beteiligen.

Ursprünglich sollte die 35 Millionen Euro teure Anlage im Frühjahr 2003 in Betrieb gehen. Dann hätten dort jährlich bis zu 220 000 Tonnen Restmüll zu so genanntem Trockenstabilat verarbeitet werden können. Dieses Material ist als Brennstoff für Zement-Öfen und Kraftwerke geeignet. Doch im Herbst wurden die Arbeiten gestoppt, weil die Herhof-Umwelttechnik GmbH nach dem Ausstieg des Partners Energie Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM) in Schwierigkeiten geraten war. Der Zweckverband ART sowie die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Daun als Vertragspartner sind aber an der Rettung des Projekts interessiert. Die Frage ist, ob sich ein neuer Partner findet. Er müsste bereit sein, die Restfinanzierung in Höhe von rund 10 Millionen Euro für das zu 70 Prozent fertiggestellte Projekt zu sichern. Längst war es ein offenes Geheimnis, dass die ART - federführend bei den Verhandlungen mit Herhof - möglicherweise selbst in das Projekt einsteigen könnte, um den Fortbestand zu garantieren. Die Frage war, zu welchen Bedingungen (der TV berichtete mehrfach). Darüber verhandelt wurde meist hinter verschlossenen Türen. Nun ist die Katze aus dem Sack: In der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates Ruwer präsentierte die ART eine von Geschäftsführer Maximilian Monzel unterzeichnete Erklärung. Der Zweckverband sei grundsätzlich bereit, heißt es darin, die Finanzierungslücke zu schließen. Es müssten folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Das Projekt muss insgesamt gesichert durchfinanziert sein. Die nach dem EAM-Austritt in Frage stehende Vertragserfüllungsbürgschaft muss trotz Beteiligung des ART bestehen bleiben. Die Verwertung des Trockenstabilats muss dauerhaft durch Verträge gesichert sein. Im Gespräch mit dem TV ließen die ART-Vorstände Christiane Horsch und Landrat Richard Groß keine Zweifel daran, dass nur unter den genannten Voraussetzungen eine ART-Beteiligung denkbar sei. Groß berichtete auch von Gesprächsrunden mit Banken und Ministerien, die Anlass zu Hoffnung gäben. Dass der ART- Anteil maximal acht Millionen Euro betragen könnte, wollten Groß und Horsch nicht bestätigen. Doch wie aus anderer Quelle verlautet, scheint dieser Betrag im Gespräch zu sein. Auch Bürgermeister Bernhard Busch von der Verbandsgemeinde Ruwer hat diese Summe "als Vermutung" genannt.

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