Sie machen’s einfach weiter

MAINZ. Die Landesregierung will ihre Standortkampagne "Wir machen’s einfach" im Falle eines Siegs bei der Landtagswahl fortsetzen. Staatskanzlei-Chef Martin Stadelmaier wertet die drei Millionen Euro teure PR-Aktion als Erfolg.

Die Opposition kritisiert dagegen die Ende September ausgelaufene Kampagne als Regierungswerbung im Vorfeld der Wahl. Eine kontinuierliche Standortkampagne soll nach der Landtagswahl dafür sorgen, dass über Rheinland-Pfalz vor allem in Wirtschaftskreisen geredet wird. Wer nicht dauerhaft präsent ist und auf sich aufmerksam macht, findet nicht statt, so lautet eine der Schlussfolgerungen von Staatskanzlei-Chef Staatssekretär Martin Stadelmaier (SPD) sowie Wirtschafts-Staatsekretär Walter Strutz aus der gerade beendeten Kampagne "Rheinland-Pfalz. Wir machen's einfach." Die Aktion, die von Mai bis Ende September lief und drei Millionen Euro kostete, war aus ihrer Sicht ein voller Erfolg, auch wenn keine Wirkungsanalyse geplant ist. Reaktionen zeigten, dass das Kampagnen-Motto offenbar sowohl dem Lebensgefühl der Rheinland-Pfälzer entspreche als auch der Einschätzung des Landes durch Außenstehende, sagte Stadelmaier in Mainz. Nach Angaben von Harald Zulauf, Geschäftsführer der verantwortlichen Agentur Media Consulta (Köln) wurden mit bundesweiten und regionalen Fernseh- und Kinospots, Anzeigen, Außenwerbung und Internet rund 388 Millionen Kontakte mit Zuschauern, Lesern und Betrachtern erreicht. Damit sollte vor allem die Botschaft von einem wirtschaftlich dynamischen und zukunftsoffenen Rheinland-Pfalz unter die Menschen und speziell Unternehmensentscheider gebracht werden. Durch gut ausgehandelte Konditionen liege die Zahl der Kontakte sogar um fast zwanzig Prozent über den ersten Erwartungen, sagte Zulauf. Weil es keine "reine Werbekampagne" mit Motiven werden sollte, wurden über verschiedene Medien zentrale Themen wie Wirtschaftsförderung, Familie und Bildung sowie rheinland-pfälzische Lebensfreude verbreitet. Die "Wir machen's einfach"-Kampagne ist nach Einschätzung der Medienagentur nach der baden-württembergischen ("Wir können alles. Außer hochdeutsch") die zweitbekannteste Länder-Werbung bundesweit. Es gehe jedoch nicht nur um ein einprägsames Motto, sondern auch um dessen kreative Umsetzung und einen hohen Wiedererkennungswert, betonte Zulauf. Wie viel Geld in eine geplante dauerhafte Neuauflage der Kampagne fließen soll, ist laut Stadelmaier noch unklar. Die CDU warf der Staatskanzlei vor, mit den Steuergeldern "nichts als Werbung für Kurt Beck" und die Landesregierung zu finanzieren. Zudem laufe die Kampagne auf Plakatwänden und im Internet trotz des Wahlkampfs weiter. Die Grünen kritisieren, dass "eine mäßige Marketingaktion mit minimalem Effekt schöngeredet" werde.

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