"Sie war so ein hübsches Mädchen"

TRIER. Mit der Vernehmung weiterer Zeugen ist vor dem Landgericht der Mordprozess gegen eine 31-jährige Frau aus Lissendorf (Kreis Daun) fortgesetzt worden. Die Kamerunerin soll die zweieinhalbjährige Tochter einer Freundin misshandelt und getötet haben.

"Sie war so ein hübsches, nettes, kleines freundliches Mädchen", sagt der Zeuge. "Ich habe die Kleine auf den ersten Blick gemocht. Und sie mich auch."Es war im Juni vorigen Jahres, als der Schwiegervater der Angeklagten die kleine Salomé zum letzten Mal lebend gesehen hat. Da kamen sein Sohn und dessen Frau ihn gemeinsam mit der Zweijährigen ins Saarland besuchen.

Fünf Monate nach diesem Besuch liegt Salomé tot auf dem Elternbett, als der 58-jährige Mann die vermeintliche Enkelin wiedersieht. Seine Schwiegertochter hatte ihn an jenem Novembermorgen gegen 4 Uhr aus dem Schlaf geklingelt: "Sie war völlig aufgelöst und hat geschrien: Du musst sofort kommen. Es ist etwas passiert, die Kleine ist weg."

Der Schwiegervater alarmiert die Polizei und fährt selbst mit einem Bekannten nach Lissendorf. Unterwegs informieren ihn die Beamten telefonisch von Salomés angeblichem Unfall-Tod. "Das war für mich der Super-Gau", sagt der Zeuge. Dass es sich womöglich nicht um ein gerade erst passiertes tragisches Unglück gehandelt haben könnte, wird dem Schwiegervater klar, als er zufällig Ohrenzeuge eines Gesprächs wird: Da unterhalten sich in Lissendorf mehrere Helfer über die bereits eingetretene Leichenstarre des Mädchens.

Der Prozess wird morgen fortgesetzt.

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