Solar am Altar

TRIER. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 30 Kirchengemeinden im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums auf ihren Umgang mit Energie, Wasser und Abfall überprüft. Resultat: Das Einsparpotenzial ist noch bei weitem nicht ausgeschöpft.

Die Kirche will die Schöpfung bewahren und der Staat Ressourcen schonen. Und weil der Pastor den Menschen näher steht als der Beamte, setzte das rheinland-pfälzische Umweltministerium auf das Bistum, um das Umweltbewusstsein zu stärken. Die Landeszentrale für Umweltaufklärung hatte vor einem Jahr den Anstoß gegeben zum "Energiecheck plus", und 30 Kirchengemeinden, darunter 14 aus der Region Trier, machten mit. Jetzt wurden die Resultate von Generalvikar Rössel und Staatssekretär Hering vorgestellt. Das "Institut für Energie und Umwelt", das mit den Untersuchungen beauftragt worden war, hatte sich mit wenigen Ausnahmen auf kurzfristig realisierbare Maßnahmen beschränkt. Dazu gehören Wärmedämmung der Heizungsrohre und Nachtabsenkung, regelmäßige Filterreinigung, Heizungsabschaltung bei Sommerbetrieb, Energiesparbirnen, moderne Toiletten-Spülkästen und konsequente Abfalltrennung. Das freilich ist in vielen Privathaushalten schon Realität und enthüllt auch Defizite der Kirchengemeinden im Öko-Bereich. Werden die vorgeschlagenen Maßnahmen durchgeführt, so ergibt sich eine Ersparnis von zehn Prozent der Kosten für Wasser, Strom und Heizung, das sind hochgerechnet auf das Bistum 1,5 Millionen Euro. Setzt man Solaranlagen ein, vergrößert sich die Einsparung auf 16 Prozent. Ökologie und Ökonomie widersprechen sich nicht. Wie Harald Zdralleck von der Kirchengemeinde St. Peter in Wittlich-Wengerohr deutlich machte, ist der Weg von der ökologischen Einsicht in die kirchliche Praxis allerdings noch weit. Schwierigkeit Nr. 1 ist das fehlende Geld für Investitionen. Aber auch an engagierter Mitarbeit mangelt es noch. Deswegen findet die Umstellung nur sehr allmählich statt. Das Bistum wird im Herbst bei den Gemeinden nachfragen, welche Vorschläge umgesetzt worden sind. Außerdem sind Handlungsleitlinien, Gespräche und Informationsveranstaltungen geplant. Konkretere Zeit- und Realisierungspläne gibt es nicht.

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