Spar-Paket noch nicht zugeschnürt

TRIER. Die Endfassung des bischöflichen Millionen-Spar-Pakets wird - anders als geplant - nicht in der kommenden Woche veröffentlicht werden. Auch der Zeitplan der Umsetzung ist offenbar ins Wanken geraten.

Ursprünglich wollte Bischof Reinhard Marx, der sich in der öffentlichen Diskussion über das 30-Millionen-Euro Spar-Paket des Bistums bislang vornehm zurückgehalten hat, kommende Woche gemeinsam mit seinem scheidenden Generalvikar Werner Rössel und Finanzchef Bernd Franken vor die Presse treten und verkünden, wo der Rotstift angesetzt und welche kirchlichen Einrichtungen dicht gemacht werden. Das jedenfalls sah der Zeitplan vor, der bei der zwei Monate zurück liegenden Verkündung der Spar-Vorschläge verteilt wurde. In der Zwischenzeit durften sich Betroffene und kirchliche Gremien zu dem 41 Punkte umfassenden Paket äußern und ihre Anregungen und Bedenken zu Papier bringen. "Den Sack zuschnüren" sollten dann in der vergangenen Woche Bischöflicher Rat und Hauptabteilungsleiterkonferenz während einer zweitägigen Klausur in der Katholischen Akademie. Schon am Tag danach allerdings war aus Insiderkreisen zu hören, dass der eng gestrickte Zeitplan wohl nicht mehr zu halten sein würde. Einer der Gründe: die zahllosen konkreten Einwände und Verbesserungsvorschläge. Die einzelnen Abteilungen des Generalvikariats bräuchten Zeit, hieß es aus Teilnehmerkreisen, um diese durchzurechnen und bewerten zu können. Viele von den bischöflichen Rotstift-Plänen betroffene katholische Einrichtungen (etwa Landvolkhochschule Kyllburg, Katholische Jugend, Lebensberatung) waren offenbar äußerst kreativ, hatten innerhalb kürzester Zeit alternative Finanzierungskonzepte auf die Beine gestellt und Einsparmöglichkeiten aufgezeigt. "Diese können nun nicht einfach unter den Tisch gefegt werden", meint ein Insider. Liegt die endgültige Spar-Liste vor, muss zudem zunächst die Mitarbeitervertretung angehört werden. Sie kann zwar kaum etwas verhindern, ist zu hören, dafür aber einiges blockieren - wenn es sein muss für Wochen. Bistumssprecher Stephan Kronenburg bestätigte gestern auf TV -Anfrage die Verzögerung. Mit einem Ergebnis sei frühestens übernächste Woche zu rechnen.

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