Spielbank am Ring?

Rheinland-Pfalz wird sein Spielbankgesetz ändern, um die Einrichtung einer Zweigstelle der Spielbank Bad Neuenahr am Nürburgring zu ermöglichen. Standort könnte der geplante Hotelkomplex am Ring werden.

Mainz. Das Freizeit- und Geschäftszentrum an der Eifel-Rennstrecke wird wohl auch eine Spielbank im Unterhaltungsangebot haben. Finanzminister Ingolf Deubel bestätigte im Mainzer Landtag, dass entsprechende Überlegungen vom Land befürwortet werden. Standort sollen Räumlichkeiten der Düsseldorfer Medi-Invest-Gruppe sein, die am Nürburgring 80 Millionen Euro in ein Vier-Sterne-Hotel und ein Feriendorf investiert.Einen direkten Zusammenhang zwischen Spielbank und der weitgehend landeseigenen Nürburgring GmbH soll es jedoch nicht geben. Eine Änderung des Spielbankengesetzes ist laut Deubel ohnehin notwendig, um EU-Vorgaben für eine getrennte Erhebung der Mehrwertsteuer umzusetzen. Damit muss die Konzessionsabgabe der Spielbanken neu zugeschnitten werden. Der im Dezember gestartete Bau des Freizeit und Geschäftszentrums ist auf insgesamt 215 Millionen Euro veranschlagt. Weil neben Medi-Invest keine großen Investoren gewonnen werden konnten, muss die Nürburgring GmbH rund 135 Millionen Euro an Eigeninvestitionen aufbringen. Davon werden 40 Millionen Euro über mehrere kleinere Investoren refinanziert.Für rund 40 Prozent der Gesamtinvestitionen der GmbH bestehe derzeit Kostensicherheit, der Rest sei im Vergabeverfahren, so Deubel. Um das Projekt über die Nürburgring GmbH zu stemmen, stockt das Land das Eigenkapital um zehn Millionen Euro auf und gibt 20 Millionen Euro Gesellschafterdarlehen. Die Investitionen sollen mindestens 500 neue Jobs schaffen und vorhandene absichern, die andernfalls laut Deubel deutlich reduziert werden müssten.

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