Standort weiter unklar

BURE/BRÜSSEL. (wie) Es ist weiterhin unklar, ob im lothringischen Bure ein Endlager für Atom-Müll entsteht. Laut EU-Kommission hat Frankreich bislang ein solches Vorhaben noch nicht in Brüssel angemeldet. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der saarländischen Grünen-EU-Abgeordneten Hiltrud Breyer hervor.

Breyer wollte von der Kommission wissen, ob es bereits eine Vorentscheidung für einen Standort eines solchen Endlagers gibt. Im Oktober hatten sich Mitarbeiter der Euratom-Behörde gegenüber dem TV für die unterirdische Lagerung von Atom-Müll ausgesprochen. Die EU-Kommission stellte nun klar, dass man sich nicht zu möglichen Standorten äußern werde. Breyer befürchtet, dass durch ein solches Endlager der Betrieb von Atomkraftwerken auf Jahre verlängert und sich das Risiko nuklearer Unfälle in der Großregion erhöhen werde. Seit 1999 wird in Bure, knapp 150 Kilometer von Trier entfernt, ein unterirdisches Labor gebaut, in dem getestet werden soll, ob auf dem dortigen Lehm- und Ton-Boden Atom-Abfälle in mehreren hundert Metern Tiefe gelagert werden können. Aus der Antwort der EU-Kommission auf die Anfrage von Breyer geht ebenso hervor, dass der Betreiber des unterirdischen Atom-Labors auch aus Mitteln des europäischen Forschungsprogramms finanziert wird. Die Abgeordnete glaubt daher, dass sich Frankreich bereits auf Bure festgelegt hat, um dort ein Endlager, das auch von anderen EU-Ländern genutzt wird, zu errichten, zumal es derzeit keine weiteren derartigen Projekte in dem Nachbarland gebe. Auch die Grünen im Kreis Trier-Saarburg protestieren gegen Bure. Sie fordern die Mainzer Landesregierung auf, sich beim Gipfel der Großregion für eine größtmögliche Transparenz über die Planungen zu dem Projekt einzusetzen. Bure habe eine internationale Dimension.

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