Stiftung sorgt für Wirbel

TRIER. (sey) Der wegen Mordes an dem Frankfurter Bankierssohn Jakob von Metzler zu lebenslanger Haft verurteilte Magnus Gäfgen sorgt erneut für Schlagzeilen: Der 31-Jährige will als Namensgeber einer Stiftung Kindern und Jugendlichen helfen, die Opfer von Gewalttaten wurden. Ob die Stiftung anerkannt wird, entscheidet die Trierer ADD.

Schlechter Scherz oder echte Reue? Magnus Gäfgen, der im September 2002 den elfjährigen Bankierssohn Jakob von Metzler entführt und ermordet hat, soll Namensgeber einer Stiftung werden, die jugendliche Opfer einer Gewalttat finanziell unterstützen will. Einen entsprechenden Antrag habe Gäfgens Anwalt Michael Heuchemer in der vergangenen Woche bei der Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) eingereicht, bestätigte gestern eine ADD-Sprecherin dem TV. Mit einer Entscheidung sei erst in einigen Wochen zu rechnen. Die ADD ist in Rheinland-Pfalz landesweit für die Anerkennung von Stiftungen zuständig. Gäfgens Anwalt Michael Heuchemer, der die "Magnus-Gäfgen-Stiftung" gründen will, hat seinen Kanzleisitz im Landgerichtsbezirk Kob-lenz. Nach seinen Angaben wird das Projekt von zahlreichen Unternehmern, Juristen und Theologen unterstützt. Das Engagement Gäfgens sei "ein kleines Gegen-Symbol zu dem geschehenen Unrecht aus dem Jahr 2002". Der angehende Jurist Gäfgen hatte im September 2002 den elfjährigen Bankierssohn entführt und mit Klebeband erstickt, um sich mit dem Lösegeld von einer Million Euro weiterhin ein Luxusleben leisten zu können. Das Frankfurter Landgericht verurteilte ihn später wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Zudem stellte das Gericht eine besonders schwere Schuld fest, sodass der heute 31-jährige Gäfgen nicht bereits nach 15 Jahren auf Bewährung entlassen werden kann. Er sitzt in einem hessischen Gefängnis.

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