Stimmgewaltige Basis

MAINZ. Die Auseinandersetzung um den nächsten CDU-Spitzenkandidaten hat die Parteibasis unerwartet stark mobilisiert. Mehr als die Hälfte der 56 000 Mitglieder gab bis zum Wochenende ein Votum ab.

Der Transport der Wahlbriefe nahm erstaunliche Dimensionen an, als am Samstag mehr als 60 Postkisten von Notar Wolfgang Litzenburger an die Zählkommission in der Mainzer Landesgeschäftsstelle der Union übergeben wurde. Mehr als 30 000 CDU-Mitglieder haben sich bislang an der Abstimmung über den Spitzenkandidaten zwischen Landesvorsitzenden Christoph Böhr und dem Trierer Bezirkschef Peter Rauen beteiligt. Generalsekretär Claudius Schlumberger hatte allenfalls mit 40 Prozent gerechnet. Böhr sprach gegenüber dem TV von einer "überwältigenden Beteiligung", die er so nicht erwartet habe. Damit erhalte das Votum ein starkes Gewicht. Aus seiner Sicht zeigt der Grad der Mobilisierung, dass die Partei aus Überzeugung den Weg der Befragung mitgegangen ist. Der Parteichef ließ offen, ob das Ergebnis von ihm als bindendes Votum angesehen wird. Für Rauen war die Beteiligung nach eigenen Angaben nicht sonderlich überraschend. "Ich habe mit 50 Prozent gerechnet", sagte er dem TV . Auch Rauen wollte aus der hohen Stimmenzahl nicht auf einen Vorteil für einen der beiden Kandidaten schließen. Allerdings betonte er, dass das Votum für ihn bindend sei. "Wenn nicht die Hälfte der Mitglieder, die sich beteiligt hat, hinter mit steht, werde ich beim Parteitag nicht antreten", sagte Rauen. Die Abgabefrist für die Befragung musste zwar wegen einer Panne der Post bis Dienstag verlängert werden, weil Wahlbrief in der Region Eifel/Mosel verspätet ausgeliefert wurden, doch wird nicht mit einem erheblichen "Nachlauf" gerechnet. Mit der Auswertung der Briefwahl beginnt die Zählkommission am Dienstag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort