Streit um Böhr schadet

MAINZ (dpa) Der Streit um die Spitzenkandidatur der CDU Rheinland-Pfalz wird nach Einschätzung von Politikexperten die Mobilisierung von CDU-Mitgliedern und Wählern bei der Landtagswahl 2006 erschweren.

Im jetzigen Zustand sei die CDU "nur eingeschränkt kampagnenfähig", sagte der Parteienforscher Ulrich Sarcinelli der Universität Koblenz-Landau. "Die Debatte ist so gelaufen, dass es ohne Beschädigungen nicht mehr abgehen wird. Es wird Verlierer auf allen Seiten geben." Auch ein bisher noch nicht genannter Kandidat "hätte es angesichts der verzurrten Fronten außerordentlich schwer, die Partei hinter sich zu bringen", sagte Sarcinelli. CDU-Parteichef Christoph Böhr hatte angekündigt, im November bei der Wahl des Spitzenkandidaten antreten zu wollen. Dagegen waren zahlreiche Bedenken laut geworden. Sarcinelli riet der CDU, den Führungsstreit "ganz schnell" zu beenden, weil es mit Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) einen außerordentlich populären Gegner gebe. "Man kann schon heute sagen, dass die SPD im Wahlkampf auf ihr Zugpferd setzen wird."

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