"Streit" war Mordversuch

FELL. (f.k.) Der vermeintliche Streit um einen Fahrzeugverkauf, bei dem zwei Männer in Fell (Kreis Trier-Saarburg) schwer verletzt wurden (TV vom 13. September), hat sich als gescheiterter Raubmord entpuppt. Gestern erging Haftbefehl gegen einen 38-Jährigen aus Fell wegen Mordversuchs. Haftbefehl erging auch gegen einen 42-Jährigen. Ihm wird versuchter Raub vorgeworfen.

Schreie und Hilferufe hatten am Vormittag des 11. September die Nachbarn eines Anwesens in Fell aufgeschreckt. Als kurze Zeit später die Polizei eintraf, fand sie zwei Männer im Alter von 37 und 38 Jahren vor, die schwere Kopfverletzungen aufwiesen. Der noch vernehmungsfähige ältere der beiden Männer gab an, man sei bei der Verkaufsverhandlung um ein Fahrzeug in Streit geraten und habe sich gegenseitig mit einem Zimmermanns-Hammer attackiert. Triers Leitender Staatsanwalt Horst Roos: "Nach weiteren Ermittlungen der Kripo Schweich stellte sich dieser vermeintliche Streit als ein geplanter Überfall heraus, an dem vermutlich auch ein 42-jähriger Komplize beteiligt war." Das 37-jährige Opfer sei von den beiden Männern aus Fell in eine Falle gelockt worden. Sie hätten ihm zwei Fahrzeuge zum Kauf angeboten in der Hoffnung, er werde mit viel Bargeld im Feller Anwesen des 38-Jährigen erscheinen. Dort sollte er ins Haus gebeten und vom älteren Komplizen mit einem Hammer niedergestreckt und ausgeraubt werden. Roos: "Der Komplize ging jedoch nicht mit ins Haus. Stattdessen griff der 38-Jährige selbst zur Tatwaffe. Als der Kaufinteressent ihm den Rücken zukehrte, schlug er ihm den Hammer auf den Schädel und verletzte ihn schwer." Das schreiende Opfer sei aber noch zur heftigen Gegenwehr fähig gewesen. Schließlich habe der Hauptverdächtige, inzwischen selbst schwer verletzt, von ihm abgelassen. Der 38-Jährige habe die Tat gestanden. Der Ältere bestreite alle Vorwürfe.

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