TV-Leser helfen dem kleinen Leon

Das Schicksal des kleinen Leon aus Odert (Bernkastel-Wittlich) bewegt die TV-Leser. Der bald Einjährige kam mit einer schweren Behinderung auf die Welt (der TV berichtete). Zahlreiche Leser wollen der Hunsrücker Familie helfen.

 Kerstin Lang und ihr Sohn Leon freuen sich über die Hilfe der TV-Leser. Foto: Ursula Schmieder

Kerstin Lang und ihr Sohn Leon freuen sich über die Hilfe der TV-Leser. Foto: Ursula Schmieder

Odert. (wie/urs) Kerstin Lang strahlt. Leon "krabbelt" seit ein paar Wochen, nicht so wie andere Kinder, er rutscht auf dem Po, kommt aber überall hin, wo er will. Leon-Raphael leidet an dem äußerst seltenen Poland-Syndrom, sein linkes Hüftgelenk ist deformiert, die Finger an der linken Hand sind zusammengewachsen. Zunächst sah es so aus, dass er sich als Baby nie eigenständig bewegen könnte. Der TV-Bericht über den Kleinen hat die Leser bewegt. Viele haben sich bei Kerstin Lang gemeldet, ihr spontan Geld gespendet, etwa von Geburtstagsfeiern, oder sie gefragt wie man die Familie unterstützen kann. "Damit haben wir nicht gerechnet", sagt die dreifache Mutter. So kam auch die Nachricht völlig überraschend, dass Frauen aus Piesport ihrem Sohn einen Scheck über 200 Euro überreichen wollen. Als die Piesporter Frauen über eine Nachbarin der Langs von Leons Schicksal erfuhren, waren sie sich rasch einig: Der Kleine sollte auch einen Teil des Erlöses erhalten. Bisher habe immer ausschließlich die Kirche davon profitiert, die auch in diesem Jahr mit 50 Prozent bedacht wird. Die andere Hälfte lassen die Frauen zu gleichen Teilen der Krebsstation des Trierer Mutterhauses und Leon zukommen. Kerstin Lang freut sich: "Ich bin überwältigt." Sie kann derzeit jeden Euro gebrauchen. Weil Leons Behinderung noch nicht offiziell anerkannt ist, weigert sich laut seiner Mutter, Luxemburg - dort arbeitet ihr Mann - Kindergeld für den Kleinen zu bezahlen. Auch für die beiden Großen seien die Zahlungen erst mal eingestellt. Im März wird Leon in Luxemburg operiert. Dann werden an seiner linken Hand zwei zusammengewachsene Finger getrennt, damit er lernt, zu greifen. Richtig gehen wird Leon nie können, er wird einen Rollstuhl brauchen. Kerstin Lang denkt mit gemischten Gefühlen an die Zukunft. Doch das unbeschwerte, fröhliche Lachen in Leons Gesicht, lässt auch die Mutter wieder strahlen.

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