Tagesmutter erwünscht

MAINZ. (win) Mit einem Tagesmutter-Konzept will die CDU die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und Wege zu mehr Beschäftigung öffnen. Kernpunkt: Die Betreuungskosten werden steuerlich abgesetzt.

"Bezahlbar und lohnend" soll der Tagesmutter-Job werden, wenn es nach dem Willen von CDU-Chef Christoph Böhr geht. Er will mit dieser Form der Kinderbetreuung dem aus seiner Sicht "ungebremsten Wunsch nach Familie und Kindern" nicht nur besser zum Durchbruch verhelfen, sondern auch einen Beruf ermöglichen, der Frau oder Mann ernährt. Dazu könnte die Tagesmutter Kinder mehrerer Familien gemeinsam betreuen. Von bundesweit 90 000 Erwerbswilligen in diesem Bereich, die keinen Job finden, spricht der Verband der Tagesmütter. Entscheidender Ansatz des vom Tübinger Verfassungsrechtler Professor Ferdinand Kirchhof ausgearbeiteten Modells, das auf Bundesebene im Steuerrecht umgesetzt werden müsste, ist die Abzugsfähigkeit der Betreuungskosten, unabhängig davon, ob die Tagesmutter als Selbstständige oder als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeitet. Sozialausgaben sollen sinken

Laut Kirchhof gibt es damit einen Arbeitsmarkt für Tagesmütter, der nicht in der Grauzone schwebt, und eine zeitlich flexible Betreuung ermöglicht. Die tatsächlichen Aufwendungen müssen nachgewiesen werden und sollen ohne Deckelung steuerlich absetzbar sein. Nicht zulässig wären Verträge mit Familienangehörigen. Die Tagesmütter selbst könnten ebenfalls ihre Ausgaben absetzen. Den Steuerausfällen durch das Modell stehen laut Böhr sinkende Sozialausgaben gegenüber. Für das Konzept will er bei anderen CDU-Ländern und der Bundespartei werben.

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