Tanz und Spiel mit den Elementen

TRIER. Vier überlebensgroße fantastische Wesen belebten in den vergangenen Monaten die Wege und Plätze des Landesgartenschaugeländes. Die Stelzenfiguren waren beliebtes Fotomotiv und viel bestaunte Attraktion. Ihre Entstehung verdanken sie der fruchtbaren Zusammenarbeit kreativer junger Künstler.

Die Grundidee, mit eigens für die LGS entworfenen Figuren zu jedem Themenblock Besucher zu unterhalten und für die vielfältige Bedeutung der vier Elemente zu sensibilisieren, stammt von Stelzenläufer, Comedy-Jongleur und Entertainer Christian Dirr. Die künstlerische Leitung der LGS zeigte sich begeistert, mit Fördermitteln vom Land konnte das Projekt realisiert werden. Die reizvolle Aufgabe der Kostümgestaltung übernahmen dabei drei Modedesign-Studenten. Unter Leitung von Professor Uta Kimling kreierte Stefanie Bauer die Figur zum Element Luft, Julia Weinstock die zum Element Feuer und Felix Weber jene zum Element Wasser. Das Erdkostüm war eine Gemeinschaftsproduktion. "Am Anfang stand ein Brainstorming", berichtet Julia Weinstock. "Wir haben erst mal Adjektive gesammelt und sind dabei auf Zwiespältiges gestoßen. Feuer empfanden die einen als wärmend, die anderen als diabolisch. Welche Seite sollten wir umsetzen?" "Beim Wasser", erzählt Christian Dirr, "waren wir uns einig: Es ist weiblich. Aber ich hätte eine schlechte Nixe abgegeben, ein Neptun wäre zu klischeehaft gewesen, und so kam ein androgynes Wesen heraus." Luft bereitete am wenigsten Kopfzerbrechen. Die meisten Diskussionen gab es um die Erdfigur. "Letztendlich entstand ein Mischwesen." Neben der Entwicklung der künstlerischen Aussage galt es, praktische Erfordernisse zu berücksichtigen. Kann man das Kostüm alleine anziehen? Ist es leicht genug? Droht Verletzungsgefahr bei einem Sturz? Neu waren den jungen Designern auch die Dimensionen ihrer Schöpfungen. "Ich habe ein ganzes Zimmer ausräumen müssen, um Platz dafür zu haben", erzählt Julia Weinstock. Endgültig zu leben begannen die Figuren durch die Stelzenläufer Christian Dirr (Luft), Michael Wibbelt und Nahide Pooyan (Wasser), Peer Born (Feuer) sowie Martin Dirr (Erde). Die gemeinsamen Erfahrungen brachten die kreative Gruppe zum Entschluss, als Stelzentheater Cicolo weiterzumachen. Eine Gartenschau in Sachsen zeigte bereits Interesse. Zum Finale der Trierer Landesgartenschau am Samstag sind alle vier Figuren nochmals gemeinsam zu bewundern, ab Donnerstag bis zum Ende ist täglich eins der Wesen zu sehen.

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