Tathergang unsicher

Um sichere Aussagen zum möglichen "Happy Slapping"-Vorfall in Landscheid machen zu können, muss die Polizei erst die elf Verfahrensbeteiligten befragen.

Landscheid. (mai) "Was ist in Landscheid los?" Mit dieser Frage sah sich Ortsbürgermeister Egon Birresborn gestern häufig konfrontiert aufgrund der Meldung vom möglichen "Happy Slapping"-Vorfall auf einem Spielplatz in seinem Ort. Er macht sich Sorgen um den Ruf seines Ortes und stellt klar: "Hier ging es um Jugendliche, und es sind immer dieselben drei, vier, die auffallen. Ansonsten ist es in Landscheid ruhig wie immer."Der TV hatte auf Grundlage einer Polizeimitteilung gemeldet, dass eine junge Amerikanerin per SMS zum Spielplatz gelockt worden sei, drei junge Frauen sie dort verprügelt hätten und weitere Jugendliche das Ganze mit Han dys gefilmt hätten. Die Polizei teilte gestern mit, dass das Opfer 13 Jahre alt sei, und die übrigen Verfahrensbeteiligten sich im Alter zwischen 13 und 17 Jahren bewegten. Weiter hieß es, es sei unklar, ob der Tathergang sich tatsächlich zugetragen habe wie gemeldet, die Ermittlungen dauerten an. Elf Verfahrensbeteilgte müssen vernommen und mehrere Handys ausgewertet werden. Für Letzteres ist ein Gerichtsbeschluss nötig.Als "Happy Slapping" wird das Phänomen bezeichnet, dass Täter grundlos Leute angreifen, dies filmen und die Filme per Handy oder Internet verbreiten. In Trier ereignete sich Ende Dezember ` 05 ein Fall von "Happy Slapping" (der TV berichtete). Vier Männer wurden dabei auf dem Viehmarkt von einer Gruppe junger Leute angegriffen. Wie weit verbreitet das Phänomen ist, ist umstritten. Es wird von den Medien hochgepuscht, heißt es auf der einen Seite, "Happy Slapping ist harte Realität" auf der anderen. Laut Polizeisprecherin Monika Peters liegt die Wahrheit dazwischen. Sie sagt: "Wir haben das Phänomen und gehen den Fällen nach." Statistisch ließen sich die Zahlen nicht erfassen, "Happy Slapping" laufe unter Körperverletzung.

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