Taucher suchen Tanja
Auch zwei Wochen nach ihrem Verschwinden gibt es noch immer keine Spur von der vermissten Trierer Studentin Tanja Gräff. Nach Polizeiangaben sollen heute mehrere Gewässer von Tauchern abgesucht werden.
Trier. (sey) Die Ermittler lassen nicht locker: Obwohl es weiter keine heiße Spur von der auf den Tag genau vor zwei Wochen zum letzten Mal lebend gesehenen 21-jährigen Tanja Gräff gibt, dauert die Suche nach der Lehramtsstudentin aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) an. Die 30-köpfige Sonderkommission überprüft derzeit offenbar gezielt die über 150 Hinweise, die in den letzten Tagen eingegangen sind.Darüber hinaus sollen in dieser Woche mehrere Baggerseen, Teiche und Weiher von Tauchern abgesucht werden. Nach Polizeiangaben sind heute die an der Autobahn A 602 gelegenen Baggerseen bei Kenn an der Reihe, in den darauf folgenden Tagen dann die zwischen Trier-Quint und Rothaus gelegenen Gewässer Kaiserhammerweiher und Wolfskauler Weiher sowie mehrere Fischteiche.
Die Anzahl der von der Suche betroffenen Gewässer deutet darauf hin, dass es keine konkreten Hinweise von Zeugen gibt, sondern dass es sich um eine polizeiliche Routinemaßnahme handelt.
Unklar ist indes auch, in wieweit sich der gestern bekannt gewordene Verdacht gegen zwei Männer konkretisiert hat, die Tanja möglicherweise durch K.o.-Tropfen betäubt und verschleppt haben. Von der Polizei hieß es dazu am Mittwoch nur: Es seien weitere Hinweise eingegangen, mehr werde dazu aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht verraten.
Unterdessen beteiligten sich gestern Abend mehrere hundert Menschen an einer Lichterkette, zu der Tanjas Freunde und Kommilitonen vor den Trierer Dom eingeladen hatten. Mit-Organisator Christian Jäger sagte unserer Zeitung, dies sei ein eindrucksvolles Zeichen der Hoffnung und Anteilnahme. Sogar aus München, Stuttgart und Köln seien Teilnehmer angereist. Laut Jäger war die Lichterkette die "letzte große Aktion" der Initiative, die sich nach dem Verschwinden Tanjas spontan gebildet hatte.
