Tauchgang an der fernen Nahe

So schmerzhaft das Votum der Bad Kreuznacher CDU für Mathilde Weinandy sein mag, so logisch ist die Entscheidung, mit Bettina Dickes eine Heimatkandidatin in den Zug nach Mainz zu setzen.

So schmerzhaft das Votum der Bad Kreuznacher CDU für Mathilde Weinandy sein mag, so logisch ist die Entscheidung, mit Bettina Dickes eine Heimatkandidatin in den Zug nach Mainz zu setzen. Mangels Masse und Klasse hatte die dortige Union mit offensichtlicher Unterstützung der Kollegen aus dem Kreis Bitburg-Prüm vor vier Jahren noch den waghalsigen Kunstgriff vorgenommen, eine Kandidatin von der Prüm an die ferne Nahe zu holen. Nicht nur wegen des jähen Scheiterns der Polit-Ehe mit dem übermächtigen Gegenspieler Michael Billen fehlte Weinandy nun die Unterstützung, die sie für einen erneuten Erfolg brauchte. Genügend Raum für Zündstoff gab es nämlich spätestens seit Mitte vergangenen Jahres, als Weinandy sich in der Abteistadt zur Bürgermeisterin küren ließ; ein Unterfangen, welches ihren Abgeordneten-Ambitionen letztendlich wie von selbst ein geradezu groteskes Ende bereitete. Mit ihrer kühnen Einlassung, wonach es den Kreuznachern genüge, ein bis zwei Mal im Monat besucht zu werden, schloss Mathilde Weinandy ihre persönliche MdL-Akte schließlich mit eigener Hand. Was bleibt, hat bitteren Beigeschmack: Denn während Weinandy einerseits BE-nutzt worden ist, hat sie die Situation gleichzeitig für sich selbst GE-nutzt. Und genau das ist der Punkt, an dem Zweifel an der Glaubwürdigkeit politischer Entscheidungen aufkommen. m.reuter@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort