Teure Abkehr

Wieder einmal versucht die EU einen ihrer hoch subventionierten Agrarbereiche zu reformieren, und wieder einmal wird der Reformversuch teuer bezahlt werden müssen. Wenn allein 2,4 Milliarden Euro in die Rodung, also ein "Aussteigerprogramm" fließen sollen, ist das zu viel Geld für die Abkehr von einer verfehlten Politik, die vor allem auf eine nicht mehr zu bezahlende Übermengen-Beseitigung gesetzt hat.

Nicht zuletzt, weil neue weinbautreibende Länder vor der Tür der EU stehen, muss der Überschussproduktion ein Riegel vorgeschoben und die kostspielige Destillation endlich abgeschafft werden. Zumindest in diesem Bereich zeigt Brüssel den richtigen Ansatz: Wein zu produzieren, ohne Abnehmer dafür zu finden, darf nicht noch belohnt werden. Unausgegoren sind die Vorschläge zur Weinbereitung: Wer den Markt für US-Industriewein öffnet, kann schlecht den deutschen Winzern die traditionelle Anreicherung mit Saccharose verbieten. Doch die EU wäre nicht die EU, wenn nicht noch einmal viele Vorgaben in den nächsten Monaten umgebogen würden. j.winkler@volksfreund.de

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