Tod nach Tanz

HERNE/TRIER. (sey) Bei einem Heavy-Metal-Konzert im nordrhein-westfälischen Herne ist ein 26-jähriger Mann aus dem Raum Gerolstein tödlich verletzt worden. Er starb nach Polizeiangaben vermutlich an den Folgen einer Verletzung, die er sich bei einer extremen Form des Tanzens zugezogen hatte.

Die Ärzte der Herner Krankenhäuser hatten am vergangenen Wochenende alle Hände voll zu tun. Etwa 25 Besucher des dreitägigen "Pressure-Festivals" wurden mit Prellungen, Knochenbrüchen oder Kreislaufproblemen in die Kliniken eingeliefert. Für einen jungen Festivalbesucher aus dem Raum Gerolstein (Kreis Daun) kam jede Hilfe zu spät. Nach einem Schlag in die Lebergegend hatte er über Schmerzen geklagt, wenig später erlitt er einen Kollaps. Trotz Wiederbelebungsversuchen starb der nach Polizeiangaben leicht alkoholisierte Mann im Krankenhaus. Die genaue Todesursache soll eine Obduktion klären. Die meisten Verletzungen auf dem Festival gehen laut Bochumer Polizei auf das Konto einer extremen Form des Tanzens. Eine dieser "Tanzfiguren" sei die so genannte Wall of Death (Todeswand). Dabei teilt sich das Konzertpublikum in zwei Hälften und bildet in seiner Mitte eine Gasse. Dann warten die Tanzenden nur noch auf ein Signal von der Band, bevor beide Seiten mit hoher Geschwindigkeit aufeinander zu laufen - "im Kampfsportstil", wie es ein Polizist ausdrückt. Die Wucht des Aufpralls ist bei Heavy-Metal-Konzerten mit zahlreichen Besuchern so groß, dass sie auch in den hinteren Reihen der "Wand" noch deutlich zu spüren ist. Nach Polizeiangaben kommt es bei den Extrem-Tänzen immer wieder zu Verletzungen, die allerdings nicht beabsichtigt seien.

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