Übungsplatz könnte Jets in der Eifel halten

MAINZ. Für den Erhalt der US-Stützpunkte Spangdahlem und Baumholder sieht der Mainzer Innen-Staatssekretär Karl Peter Bruch "gute Chancen". Nach Gesprächen in Washington ist er zwar sicher, dass ein amerikanischer Truppenabbau am Land nicht vorübergehen wird, das Mainzer Werben mit einem Wohnbau-Programm jedoch positiv etwas bewegt.

Gibt es die Air Base Spangdahlem auch künftig mit Kampfbombern oder nur noch als Reserveflugplatz für den großen Luftwaffenstützpunkt Ramstein mit einer Rumpfmannschaft? Eine endgültige Antwort auf die spannende Frage ist auch nach den mehrtägigen Gesprächen von Innen-Staatssekretär Karl-Peter Bruch mit Regierungsvertretern in der US-Hauptstadt offen. Doch Bruch gibt sich nach seiner Rückkehr optimistisch, was die Kampfbomber in Spangdahlem und den stark gefährdeten Army-Standort Baumholder angeht. Dabei gibt es offensichtlich einen starken Zusammenhang zwischen beiden Stützpunkten und den weiteren Planungen der Bundeswehr. Wenn Übungsmöglichkeiten für die US-Kampfjets auf dem Truppenübungsplatz Baumholder sichergestellt werden, gebe es auch Chancen, die Flieger in Spangdahlem zu halten, wurde Bruch im US-Verteidigungsministerium bedeutet. Doch ob Baumholder technisch aufgerüstet wird, hängt vor allem auch von den künftigen Bundeswehrplanungen für den nahen Artillerie-Standort Idar-Oberstein ab. Das Land hofft auf eine konzertierte Aktion: Bleibt die Bundeswehr in der Edelsteinstadt, könnte dies das positive Signal für Truppenübungsplatz und US-Standort Baumholder sowie die Kampfbomber in der Eifel sein. Bruch setzt darauf, dass die Army-Garnison Baumholder (11 500 Militärs und Familienangehörige) mit ihrem Übungsgelände für die USA künftig als Standort für leichte Kampfverbände und Zerstörer-Brigaden interessant sein könnte. Als gesetzt gilt auch in den USA die Air Base Ramstein als entscheidende Drehscheibe der Streitkräfte. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass Versorgungsstandorte der Army im Raum Kaiserslautern abgespeckt werden.Housing-Programm kommt gut an

Auf überaus positive Resonanz ist laut Bruch bei den Gesprächen mit Vertretern von Weißem Haus, Verteidigungs- und Außenministerium das Housing-Programm zum Bau und zur Modernisierung von Wohnsiedlungen für das US-Militär gestoßen. Mit Hilfe privater Investoren könnten der US-Regierung dabei in den nächsten Jahren Milliardenausgaben erspart werden. Die Qualität gerade der rheinland-pfälzischen Standorte wird von US-Seite immer wieder gelobt. Nach Bruchs Eindruck wird auf Komfort bei der Unterbringung der Soldaten und ihrer Familien viel Wert gelegt. Ob sich das Housing-Programm aber konkret auf Stationierungsentscheidungen auswirkt, ist noch nicht sicher. Zwischen 25 und 30 Prozent Truppenstärke sollen Heer und Luftwaffe weltweit abbauen. Bis Ende Mai muss das US-Verteidigungsministerium erst einmal eine Positiv-Liste für die inneramerikanischen Standorte vorlegen. Fraglich ist jedoch, ob nach vor der Präsidentschaftswahl im November eine Liste für die Übersee-Standorte zusammengestellt wird.

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