Undichte Dichtung

LUXEMBURG/TRIER. (hel) Die Panne einer Luxair-Maschine des Typs Fokker F50 am Sonntag auf dem Berliner Flughafen hat einigen Passagieren einen gehörigen Schrecken eingejagt. Luxair-Sprecher Bob Wetzel versicherte dem TV , dass die Crew das Problem im Griff hatte und zu keiner Zeit eine Gefahr für die Passagiere bestand.

Der für 20.40 Uhr geplante Start der Luxair-Maschine wurde kurz vor dem Abheben abgebrochen, nachdem im Cockpit per Alarm ein Defekt an einer Ölpumpe gemeldet wurde. Der Flug wurde abgesagt und die Passagiere am nächsten Tag mit einer Boeing nach Luxemburg geflogen (der TV berichtete). Als Ursache nennt Luxair-Sprecher Bob Wetzel eine undichte Dichtung einer Ölleitung. Die Passagiere hatten vor dem Alarm einen beißenden Geruch und Rauch in der Kabine bemerkt und zeigten sich teils sehr beunruhigt, wie Joachim M. Hutmacher aus Trier dem TV schilderte. Er war als Passagier an Bord der Maschine. Das Fokker-Unglück vom vergangenen November, bei dem 20 Menschen starben, ist vielen offenbar noch sehr präsent. "Der Kapitän versuchte zuerst, die Sache herunterzuspielen, indem er erklärte, dieses Problem könnte von der Klima-Anlage verursacht werden, die die Abgase der Motoren in die Kabine leitete", beschwerte sich Hutmacher. Er habe den Eindruck gehabt, die Maschine sei trotz des Fehlers beinahe gestartet.

Luxair-Sprecher Bob Wetzel wies das zurück. Der starke Geruch sei durch die Erhitzung des Schmiermittels auf den warmen Maschinen entstanden und tatsächlich durch die Klima-Anlage in die Kabine gelangt. Dies könne auch mit Abgasen passieren. Da das Öl sehr langsam ausgetreten sei, sei der Druckverlust zeitverzögert registriert, der Alarm erst später ausgelöst worden.

"Der Alarm wird aber immer rechtzeitig ausgelöst. Das Flugzeug wäre auf keinen Fall gestartet", versicherte Wetzel. "Für die Passagiere hat keine direkte Gefahr bestanden." Auch wenn ein Triebwerk in der Luft ausgefallen wäre, hätte die Maschine weiterfliegen können. Sicherheitsbedenken gegenüber der Fokker F 50, die auch schon nach dem Absturz 2002 geäußert wurden, wies er zurück. "Wir überlegen, die F 50 gegen andere Maschinen auszutauschen. Das hat aber nichts mit Sicherheit zu tun, sondern nur mit Schnelligkeit", sagte Wetzel.

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