Unterricht: Es fallen wieder mehr Stunden aus

Die Unterrichtsversorgung hat sich an allen Schulen des Landes mit Ausnahme der Grundschulen leicht verschlechtert. Mit 98,2 Prozent bleibt sie laut Bildungsministerin Doris Ahnen jedoch insgesamt "gut".

Mainz. Gestiegene Schülerzahlen haben vor allem an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen in diesem Jahr den absehbaren Stundenausfall auf 3,2 (Vorjahr: 2,9) und 3,4 Prozent (3,0) steigen lassen. Nicht erfasst ist bei der Unterrichtsversorgung der vorübergehende Ausfall durch Krankheit oder anderweitige Abwesenheit von Lehrern. Während landesweit 7000 Schüler weniger die Schulbank drücken, stieg in den beiden Schularten die Gesamtzahl um fast 4400. Laut Ahnen ist dies der Hauptgrund für den gestiegenen Ausfall.In Hauptschulen und Regionalen Schulen wuchs trotz zurückgehender Schülerzahlen das Versorgungsdefizit leicht um 0,2 auf 1,3 und 1,4 Prozent. Dabei handelt es sich aus Sicht der Ministerin um normale Schwankungen. Sie verweist darauf, dass die Ausfallquote insgesamt seit 2001/02 stets unter zwei Prozent liegt. Als Ausreißer an einer wenig verbreiteten Schulart wertet sie die Verdoppelung des Ausfalls an den Dualen Oberschulen von 1,3 auf 2,8 Prozent. Bestens versorgt ist die Grundschule mit 100 Prozent Unterricht.Im laufenden Schuljahr wurden insgesamt 240 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen, 2008 sollen noch einmal 220 Planstellen dazukommen. Derzeit stehen 40 000 Lehrer auf der Gehaltsliste des Landes. Zumindest teilweise begründet ist der Unterrichtausfall auch durch die Rückgabe von Ansparstunden an Lehrer, die in den vergangenen Jahren wegen steigender Schülerzahlen mehr Unterrichtsstunden gehalten hatten als vorgegeben.Zudem gibt es weiterhin Engpässe in der Lehrerversorgung bei naturwissenschaftlichen Fächern, Mathematik und Informatik sowie Musik und Kunst. Eine steigende Nachfrage nach Latein sorgt auch in diesem Fach für erhöhten organisatorischen Aufwand. Als Herausforderung für die Schulaufsicht in Trier erweist sich auch die Lehrer-Versorgung ländlicher Gebiete wie der Eifel, in denen die Bewerberlage merklich schlechter ist als für Standorte entlang der Rheinschiene. Die Lehrerstellen seien dennoch weitestgehend besetzt, so Ahnen. Mehr Aufschluss über die Gesamt-Unterrichtsversorgung soll im kommenden April eine erstmalige Erfassung auch des vorübergehenden Stundenausfalls bringen, der über den Verlauf einer ganzen Woche ausgewertet werden soll.

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