Untreue-Affäre: Haft ausgesetzt

Im Unterschlagungsfall bei der Verbandsgemeinde Obere Kyll ist der frühere Kämmerer wegen einer schweren Erkrankung nicht mehr in Untersuchungshaft. Die endgültige Schadenshöhe der Untreue steht noch nicht fest.

Obere Kyll. Erst in drei bis vier Monaten ist in der Unterschlagungsaffäre des Verbandsgemeindekämmerers mit dem Prüfbericht externer Sachverständiger zu rechnen. Daher steht auch noch nicht die endgültige Schadenshöhe fest, wie Justiz-Staatssekretärin Beate Reich im Rechtsausschuss des Landtages erklärte. Bislang wird davon ausgegangen, dass mehr als 2,3 Millionen Euro zur Seite geschafft wurden. Die Gelder hat der Finanzchef der Verwaltung zwischen 1994 und 2007 unter anderem auf Privatkonten abgezweigt. Nach Angaben Reichs konnten Vermögenswerte von 870 000 Euro teilweise gesichert werden. Der Haftbefehl gegen den geständigen Beschuldigten ist inzwischen wegen einer schweren Erkrankung außer Vollzug gesetzt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft beziehen laut Reich auch die Kontrollmechanismen in der Verwaltung ein. Der Rechtsausschuss befasste sich auch mit der Funk-Affäre der Saarburger Rettungswache, bei der Einsätze des Luxemburger Rettungshubschraubers durch Funkstörungen sabotiert wurden. Derzeit laufen noch insgesamt zwei Ermittlungsverfahren wegen vollendeter und versuchter Körperverletzung, unter anderem gegen den früheren Leiter der Wache als Hauptbeschuldigten. Bei Notfalleinsätzen waren 29 Störversuche registriert worden.

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