Verbrecher fliehen mit Kalaschnikows und doppeltem Fluchtfahrzeug aus luxemburgischem Gefängnis

Schrassig. (mic) Brutale Flucht zweier brutaler Verbrecher: Aus dem luxemburgischen Gefängnis in Schrassig sind gestern zwei Gefangene befreit worden.

Der Ausbruch war offenbar von langer Hand geplant: Gegen 11 Uhr am Sonntag fahren zwei Männer mit einem Kleinlaster den äußersten Zaun der Haftanstalt in Schrassig um. Dann überwinden sie mit Leitern einige kleinere Zäune, bis sie zur großen Gefängnismauer gelangen. Sie klettern nach oben und eröffnen mit Kalaschnikows das Feuer auf das Wachpersonal. Verletzt wird niemand, wie Polizeisprecher Vic Reuter dem TV sagt. Die Gefangenen sind zu diesem Zeitpunkt zum Hofgang draußen. Zwei von der Polizei als äußerst gefährlich eingeschätzte Verbrecher, David Skiutti und Abdel Abtik-Bekti, fliehen über die von den Komplizen gereichten Leitern. Skiutti soll im Mai 2000 an einem Überfall auf einen Geldtransporter beteiligt gewesen sein, bei dem die drei Täter ohne Vorwarnung das Feuer eröffnet und zwei Sicherheitsbeamte schwer verletzt hatten. Der Marokkaner Abdel Abtif-Bekti war im April 2000 an einem bewaffneten Überfall auf eine Firma in Kehlen beteiligt. Skiutti ist noch nicht verurteilt, Abtif-Bekti muss 20 Jahre Haft absitzen. Bei der Flucht lassen die Ausbrecher den Kleinlaster zurück und zünden ihn an, wohl um Spuren zu verwischen. Sie fliehen in einem ebenfalls mitgebrachten dunklen Wagen, laut Polizei möglicherweise einem Audi A4 mit dem luxemburgischen Kennzeichen "GW 103". Erste Fluchtrichtung sei Osten gewesen, so Polizei-Sprecher Reuter. Die Polizei leitet mit Hubschrauber-Unterstützung eine Großfahndung ein, in die auch deutsche Polizei eingebunden ist. Bis zum frühen Abend gibt es jedoch keine Spur von den Ausbrechern.

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