Verlust für die Justiz

TRIER. Sein Name verband sich in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl schwieriger Prozesse in Trier. Jörn-Holger Schlottmann hatte es als Vorsitzender Richter am Trierer Landgericht oft mit den großen, aufwändigen Fällen zu tun.

Mitte der 90er-Jahre führte er das zweijährige Verfahren gegen das "Syndikat", ein international weit verzweigtes Drogen-Kartell. Auf ihm lastete auch das Urteil im "Agovic-Prozess" um den Konzer Tropical-Mörder, als Richter und Staatsanwälte ihre Arbeit monatelang nur unter massivstem Polizeischutz tun konnten. Zuletzt leitete er das langwierige Verfahren gegen einen wegen Betrugs angeklagten Trierer Arzt. Als er im Juni das Urteil sprach - es wurde sein letztes - nutzte er die Begründung, um auf beeindruckende Weise Klartext über den Druck und die Überbelastung in der Arbeit der Gerichte zu reden. Anfang Juli ging Jörn-Holger Schlottmann, dessen Verhandlungsführung stets menschliche Züge zeigte, in den Ruhestand. Am 19. November starb er im Alter von 62 Jahren nach schwerer Krankheit. Dieter Lintz

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