Verpflichtet Eigentum?

BIERSDORF. (DiL) Mit einem Vortrag des Verfassungsrechtlers Professor Paul Kirchhof begannen gestern die 42. "Bitburger Gespräche". Die Konferenz, die sich mit der aktuellen Rolle des Eigentums beschäftigt, versammelt jährlich hochkarätige Juristen und Rechtspolitiker in der Eifel.

Die Absage von Bundes-Justizministerin Cypries - statt ihrer sprach Staatssekretär Geiger ein Grußwort - tat der prominenten Gästeliste kaum Abbruch. Altbundespräsident Herzog gab sich ebenso die Ehre wie der frühere Verfassungsgerichtspräsident Benda; der amtierende Präsident Papier war als Referent angekündigt, und auch der Chef des EU-Gerichtshofs, Skouris, wird im Laufe der dreitägigen Veranstaltung erwartet. Die vom einstigen Mainzer Justizminister Theisen 1972 ins Leben gerufene Veranstaltung gilt inzwischen als Glanzlicht auf der rechtspolitischen Bühne. Paul Kirchhofs brillanter Vortrag zum Thema "Wert und Preis des Eigentums" provozierte mancherlei Diskussionen. Zuvor hatte der Trierer Bischof Marx die 200 Konferenzteilnehmer mit einem Grußwort auf das Thema eingestimmt. Es gelte, Privateigentum vor "kollektivistischer Vereinnahmung zu schützen", gleichzeitig aber "eine soziale Ordnung und eine ökologische Begrenzung für den Liberalkapitalismus zu finden". Bis Samstag unternehmen die Bitburger Gespräche eine philosophische, juristische und ethische Bestandsaufnahme des Eigentumsbegriffes. Ausführlicher Bericht folgt.

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