Verwirrendes aus der Landeshauptstadt

Eine Medienmeldung, wonach der US-Stützpunkt Spangdahlem in der Eifel angeblich erneut ausgebaut wird, hat gestern kurzzeitig für Verwirrung gesorgt - auf deutscher und amerikanischer Seite.

 Damit auch Großflugzeuge wie die Galaxy landen können, wurde die Airbase Spangdahlem ausgebaut. Foto: Air Force

Damit auch Großflugzeuge wie die Galaxy landen können, wurde die Airbase Spangdahlem ausgebaut. Foto: Air Force

Trier. (sey) Regelmäßig jettet der Mainzer Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) über den großen Teich, um dort Gespräche zu führen mit amerikanischen Militärs und Politikern. Das Thema: die rheinland-pfälzischen US-Standorte. Logisch, dass nach Bruchs Rückkehr auch die hiesige Bevölkerung regelmäßig darüber informiert wird, was der Minister alles erfahren und erreicht hat.Mitte Juni war Karl Peter Bruch mal wieder "drüben", gestern berichtete er in Mainz von den Ergebnissen der Washingtoner Gespräche.In der Folge meldeten einige Medien, dass der US-Militärstützpunkt weiter ausgebaut werde. Künftig sollten in der Eifel demnach nicht mehr nur Kampfjets stationiert sein, sondern auch Großflugzeuge. Die Meldung überraschte rund um den Eifeler Flugplatz schon allein deshalb, weil die Landung großer Galaxy-Transportmaschinen dort längst Alltag ist. Schließlich wurde die Spangdahlemer Airbase im Zuge der Schließung des US-Flugplatzes Rhein-Main vor fünf Jahren eigens ausgebaut und sozusagen großflugzeug-tauglich gemacht. Sogar ein riesiger Parkplatz, 940 Meter lang und 204 Meter breit, wurde auf dem Gelände seinerzeit für die Galaxys betoniert. Wer am Spangdahlemer Flugplatz in den Himmel schaut, sieht seit Ende 2003 beinahe täglich dicke Brummer starten oder landen.Was also sollte das Statement des Ministers? Da sei wohl etwas falsch verstanden worden, meinte Bruchs Sprecher Eric Schaefer auf Anfrage. Der Minister habe nur noch einmal zusammengefasst, was sich in den vergangenen Jahren auf der Eifel-Airbase getan habe. In puncto Spangdahlem gebe es derzeit im Prinzip nichts Neues.So lautete denn auch wenig später die Agentur-Schlagzeile nicht mehr, der US-Stützpunkt Spangdahlem werde ausgebaut, sondern: "Innenminister Bruch: US-Militärstützpunkt Spangdahlem gestärkt." Das klingt etwas weniger spektakulär, ist aber eine Aussage, die Bruch ebenfalls schon vor fünf Jahren hätte gemacht haben können.Eine Sprecherin der Airbase sagte dem TV, dass es derzeit von Seiten der US-Militärs in Bezug auf Spangdahlem nichts Neues zu vermelden gebe. Über die seit längerer Zeit bekannten Projekte hinaus gebe es derzeit keine neuen Pläne. Das ist eigentlich eine Nicht-Meldung. Die ist an diesem Mittwoch nur deshalb von Bedeutung, weil es nach den ersten Meldungen aus Mainz noch so aussah, als gebe es neue, gravierende Änderungen auf der Eifel-Airbase. Gibt es aber nicht. "Es geht ein großes Aufatmen durch Baumholder und Spangdahlem", hat der Innenminister noch gesagt. In Baumholder mag das noch nicht so lange her sein. Aber in Spangdahlem…

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