Volle Wallung

Seltener Anblick in der Landeshauptstadt: Zwei Ministerien sind über das verlängerte Wochenende in voller Wallung. Tausende Kisten müssen gepackt und generalstabsmäßig bewegt werden, wenn 360 Mitarbeiter des Wissenschafts- und Bildungsministeriums nach zweieinhalb Jahren von ihrem Ausweichquartier wieder zurück ins Regierungsviertel ziehen.

Für 19 Millionen Euro wurde dort ihr altes, bröckelndes Beton-Hochhaus generalsaniert. Der Landesbaubetrieb rühmt nun hohe Energieeffizienz und architektonischen Spannungsbogen mit Glas und Aluminium. Gespart wird zudem, weil anfallendes Grundwasser zur WC-Spülung wieder verwendet und die Beleuchtung über Präsenzmelder reguliert wird. Hoffentlich sind es keine Bewegungsmelder, ließen Spötter bereits verlauten. In neuem Glanz erstrahlt auch die im Volksmund "Beamtenwecker" genannte Brunnenanlage mit Glockenspiel. Zum Dienst geläutet wird allerdings erst am Mittwoch, wenn die Ministerialen wieder ihren Geschäften nachgehen. Die nächsten Mieter für das geräumte Ausweichquartier stehen Ende Oktober vor der Tür. Dann zieht das Innenministerium vorübergehend ein, weil sein maroder Dienstsitz für 18 Millionen Euro saniert wird. Zurück bleibt nur der Verfassungsschutz - vermutlich, um weiter verdeckt arbeiten zu können.

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