Vom Hahn an die Front

Lautzenhausen. (wie) Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering jubelt. Von einem Rekordwert spricht er angesichts einer gut 30-prozentigen Steigerung des Frachtumschlags auf dem Hahn. 21 660 Tonnen Fracht wurden im November vom Hahn aus geflogen - so viel wie noch nie, verkündete der Flughafen jüngst.



Das Plus könnte mit dem verstärkten Engagement der US-Streitkräfte in Afghanistan und im Irak zu tun haben. Viele der militärischen Frachtflüge von den USA in die Kriegsgebiete gehen seit jeher über den Hunsrückflughafen. Eine Bestätigung dafür gibt es seitens des Flughafens bislang nicht.

Immer wieder wird darauf verwiesen, dass es sich um zivile Charterflüge handele. Doch im Internet finden sich Dokumente, die belegen, dass Flüge mit einer Transportmaschine vom Typ Antonov der russischen Frachtfluggesellschaft Volga Dnepr aus den USA zum Flughafen Hahn gehen und von dort weiter nach Bagdad.

So zum Beispiel am 24. und 29. November. Transportiert wurden ausweislich der im Internet veröffentlichen Flugpapiere jeweils drei Hubschrauber. Auftraggeber der Flüge war das US-Verteidigungsministerium.

Ein paar Tage zuvor, Anfang November, landete eine Antonov der russischen Fluggesellschaft Polet Airlines auf dem Hahn. Sie war von der US-Airbase Langley in Virginia zum US-Stützpunkt Al Dhafra in den Vereinigten arabischen Emiraten unterwegs - an Bord zwei tonnenschwere Generatoren.

In der gleichen Woche hob eine Frachtmaschine desselben Typs und derselben Gesellschaft vom Hunsrückflughafen in Richtung der afghanischen Stadt Kandahar ab.

Gestartet war sie im amerikanischen Salt Lake City, transportiert wurden insgesamt 80 Tonnen Fracht - darunter ein Kranfahrzeug. Auftraggeber: das Air Mobility Command der US-Streitkräfte.

Nach Angaben der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn sind allein im November 20 Flüge mit einer Antonov gestartet.

Im Dezember waren es den gleichen Angaben zufolge bislang bereits zehn Flüge.

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