Von der Straße gerammt?

TRIER. (bir) Vor dem Landgericht muss sich seit gestern ein 43-jähriger Landwirt aus dem Altkreis Wittlich wegen Gewalttaten gegen seine frühere Lebensgefährtin verantworten. Unter anderem soll er sie mit dem Auto verfolgt und von der Straße gedrängt haben.

Von September 2003 bis August 2004 waren der geschiedene Landwirt und die heute 37-jährige Show-Reiterin ein Paar, die Frau wohnte bei ihm auf dem Bauernhof. Schon im November sollen die Angriffe angefangen haben. Unter anderem soll der Mann sie mit Gewalt gezwungen haben, ihm zwei ihrer drei Pferde zu überschreiben; einmal griff er sie an, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte. Nach der Trennung im August soll der Landwirt sogar mit Hilfe eines Privatdetektivs versucht haben, den neuen Freund der Frau zu erpressen. Am ersten Verhandlungstag ging es aber um den wohl spektakulärsten Teil der Anklageschrift. Im Oktober 2004 soll der Angeklagte seiner Exfreundin auf der Landesstraße 60 zwischen Schladt und Großlittgen begegnet sein, daraufhin sein Auto gewendet, die Frau verfolgt und ausgebremst haben. "Er riss an der Tür, aber ich fuhr weiter, und er kam wieder hinter mir her", erinnert sich diese. Darum sei sie in der Mitte der Straße gefahren, damit er nicht wieder vorbeifahren konnte. Doch habe er sie über eine Art Feldweg überholt und dann von der Straße gerammt, so dass ihr Fahrzeug eine Böschung hinabstürzte. Als die Frau nach dem Handy griff, ließ der wütende Exfreund von ihrem Auto ab. Der Türgriff sei durch die Aggressionen des Mannes zu Bruch gegangen. Da die 37-Jährige sich an die meisten wichtigen Details der Verfolgung und des Unfalls nicht erinnerte - "da hat man wirklich anderes im Kopf", sagte sie dem Gericht -, fand gestern Nachmittag eine Ortsbesichtigung mit zwei Gutachtern statt. Es ging vor allem um die Frage, ob der Angeklagte seine Exfreundin auf der L 60 nur geschnitten oder wirklich gerammt hatte. Die Verhandlung wird am 8. April fortgesetzt.

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