Vorwurf: Steuerbetrug

SAARBRÜCKEN/TRABEN-TRARBACH. (wie/mai) Keine Ruhe beim Pflegeheimbetreiber Pro Seniore: Nun sind vier Mitarbeiter wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden. Im Frühjahr machte die saarländische Unternehmensgruppe Schlagzeilen, nachdem eine 78-jährige Bewohnerin von Düsseldorf in die Kreisverwaltung nach Wittlich gekarrt wurde.

Steuerhinterziehung - kein neuer Vorwurf gegen Pro Seniore. Das saarländische Unternehmen zählt mit bundesweit knapp 17 000 Betten zu den größten Pflegeheimbetreibern in Deutschland. Vor zwei Jahren war die Firma zum ersten Mal in die Schlagzeilen geraten, weil Inhaber Hartmut Ostermann, gleichzeitig Chef einer Hotelkette, Steuern hinterzogen haben soll. Nun steht Pro Seniore erneut im Fokus der saarländischen Staatsanwaltschaft. Drei leitende Mitarbeiter aus dem Saarland und der Leiter der bei München gelegenen zentralen Abrechnung für Löhne und Gehälter sollen Steuern hinterzogen haben. Im vergangenen Dezember soll Pro Seniore allen nicht tarifgebundenen Mitarbeitern eine Sonderzahlung mit dem Novembergehalt ausgezahlt haben. Dafür sollen weder Steuern noch Sozialversicherungsbeiträge gezahlt worden sein. Im Fall der im April in der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich "abgestellten" 78-jährigen Bewohnerin eines Pro-Seniore-Heimes in Düsseldorf laufen weiterhin Ermittlungen. In drei Wochen soll entschieden werden, ob juristische Schritte eingeleitet werden, sagte Johannes Mocken, Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft dem TV. Die Frau liegt im Altenheim Ida-Becker-Haus in Traben-Trarbach. Laut Heimleiterin Martina Christoffel geht es ihr den Umständen entsprechend gut. "Sie ist eine sehr kranke Frau und nur stundenweise mobilisierbar." Ihr Sohn, der bei Düsseldorf lebt, habe entschieden, dass sie in Traben-Trarbach bleibe.

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