Warum Trier so kriminell ist

TRIER. (mic) Trier - eine Hochburg der Kriminalität? Eine von der "Bild am Sonntag" veröffentlichte Statistik erweckt zumindest diesen Eindruck. In den dort aufgelisteten "Kriminalitäts-Top-Ten der deutschen Städte" findet sich Trier auf Platz drei, gleich hinter Berlin und Kiel und vor Groß-Städten wie Hamburg oder Frankfurt.

Die Statistik bezieht sich auf die Kriminalitäts-Statistik des Bundeskriminalamts und die darin aufgeführte so genannte "Häufigkeitszahl". Das ist die Zahl der der Polizei gemeldeten Delikte je 100 000 Einwohner. Hier lag die Stadt Trier im Jahr 2002 tatsächlich bei erstaunlich hohen 16 099 Fällen pro 100 000 Einwohnern. Im Bundesdurchschnitt sind es 7893 Delikte, in Rheinland-Pfalz 6935. Den Grund für die hohe Zahl in Trier lieferte die "Bild"-Tabelle allerdings nicht mit. Die Statistik täuscht, weil sich in Trier die zentrale Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber für ganz Rheinland-Pfalz befindet. Nicht etwa, weil Ausländer krimineller wären als Deutsche, sondern weil sich ein Flüchtling allein schon deshalb in der Kriminalitätsstatistik wieder findet, weil die Einreise ohne Visum ein Vergehen nach dem Ausländergesetz ist. Rechnet man diese Vergehen nach dem Ausländergesetz heraus, liegt Trier auf dem Niveau vergleichbarer Städte. Apropos vergleichbar: Auch das bereitete "Bild am Sonntag" hatte leichte Schwierigkeiten. In den Top-Ten, unter denen auch Trier vertreten ist, heißt es, es handele sich um "Städte mit über 200 000 Einwohnern".

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