Weitere Hilfe für Betze-Buben
MAINZ. Sollte dem wirtschaftlich angeschlagenen 1. FC Kaiserslautern durch eine Verweigerung der DFB-Lizenz die Insolvenz drohen, schließt das Land weitere Hilfen für den Traditionsclub nicht aus.
Diese Situationstelle sich zur Zeit allerdings nicht, sagteFinanz-Staatssekretär Ingolf Deubel (SPD) gestern im MainzerLandtag. Im Zweifelsfall werde der FCK behandelt wie jedes anderemittelständische Unternehmen. Die zugesagten Landesmittel für denAusbau des Stadions werden nach seinen Angaben unabhängig voneinem möglichen Eigentümerwechsel für den Betzenberg fließen. Ob ein Verkauf sinnvoll ist, entscheidet laut Deubel der Verein. Über die Finanzsituation der Roten Teufel und Landesbürgschaften wollte sich der Staatssekretär nicht öffentlich auslassen. Zum Ausbau des Fritz-Walter-Stadions für die WM 2006 mit Gesamtkosten von 48,2 Millionen Euro steuert das Land 15,3 Millionen direkt und über den Investitionsstock noch einmal 6,3 Millionen Euro zu. Weitere 7,6 Millionen Euro fließen von der Stadt Kaiserslautern. Zu diesen insgesamt mehr als 29 Millionen Euro öffentlichen Zuschüssen addieren sich aus den letzten Jahren noch einmal 14,4 Millionen Euro für den Tribünenausbau und 2,8 Millionen Euro für das vereinseigene Ausbildungszentrum.
Die Grünen gehen daneben von Bürgschaften und Garantieerklärungen in Höhe von 20 bis 30 Millionen Euro aus. Die Grenzen der Unterstützung seien angesichts leerer Landeskassen erreicht, so Fraktionschefin Ise Thomas.
Da das Stadion nicht multifunktional genutzt werden kann, sehen Experten wenig Chancen, einen privaten Investor für Ausbau oder Übernahme zu finden. Die Banken greifen dem FCK bereits mit einem Kredit von über 20 Millionen Euro zur Finanzierung des Vereinsanteils am Ausbau unter die Arme.
