Welche Hausaufgaben eine Kammer ans Land verteilt

Trier · Jan Glockauer interessiert sich nicht nur für Wirtschaft. Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier ist großer Fußballfan, sein Herz schlägt für den HSV.

Während Glockauer mit seinem Klub Abstiegskampf und Niederlagen gewohnt ist, arbeitet er bei der Wirtschaftskammer eher für den ständigen Aufstieg der Region. Im TV-Gespräch stellen Glockauer und IHK-Präsident Peter Adrian klar, dass sie vom Land noch einiges erwarten. Eine Auswahl.

Schnelles Netz: Aufholen muss das Land beim schnellen Netz, fordern die IHK-Macher. Zwar sei Rheinland-Pfalz bei der Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde bundesweit von Platz 14 auf Rang elf geklettert, dennoch sei die Lage unbefriedigend. Unternehmen seien auf deutlich schnellere Glasfaseranschlüsse angewiesen. Netzbetreiber ließen Industrie- und Gewerbegebiete aber häufig außen vor, so die Kritik. Eine IHK-Umfrage unter Unternehmen aus dem Jahr 2016 zeigt Mängel: Zwei Drittel der befragten Firmen hatten Probleme mit der Internetverbindung, nahezu jedes zweite Unternehmen beklagte langsamen Download, ein Drittel stockende Verbindungen.

Berufliche Bildung: Bei der Unterrichtsversorgung in berufsbildenden Schulen führte das Mainzer Bildungsministerium im Oktober zum vorigen Schuljahr Ausfälle von fast 2,9 Prozent in der Region Trier auf. Der Eifelkreis Bitburg/Prüm war mit vier Prozent Spitzenreiter. Die IHK fordert, mehr Lehrer einzustellen. Dass die Schulen beim digitalen Wandel schlecht aufgestellt seien, beklagt die Kammer ebenfalls. Die IHK setzt hier auch auf Milliardenhilfen des Bundes.

Verkaufsoffene Sonntage: Nach einem Rechtsgutachten, an dem auch die IHK beteiligt war, müssen verkaufsoffene Sonntage nicht an Märkte, Messen oder sonstige Anlässe mit großem Zulauf gebunden sein. Die Kammer fordert nun vom Land, den Kommunen auch künftig vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr zu ermöglichen - darunter einen in der Vorweihnachtszeit.

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