"Wir schauen mal, wie er's macht"

TRIER. Die nächste Moselland-Ausstellung findet unter neuer Trägerschaft vom 17. bis 25 September 2005 statt. Danach soll die größte Verbraucherschau der Region wieder jährlich ausgerichtet werden. Die neue Messe-Gesellschaft wurde im Rahmen einer Pressekonferenz im Rathaus vorgestellt.

Wer ein neues Konzept für die in den letzten Jahren flügellahm gewordene Ausstellung erwartet hatte, sah sich zunächst enttäuscht. Man wolle nicht zu viel verraten, bekundete Dietmar Jochim von der Mainzer Pro-Consult-Messe-GmbH, die sich künftig um die MA kümmert. Was für nächstes Jahr geplant sei, werde "der Öffentlichkeit scheibchenweise präsentiert". Was er dann nach allerlei Journalisten-Nachfragen herausrückte, klang nicht nach dem großen Aufbruch in neue Gefilde. Es gebe keinen Grund, das bewährte Konzept grundsätzlich zu ändern, sagte Jochim. Man wolle "mehr Power in der Werbung" und ansonsten "abwarten, was im nächsten halben Jahr passiert". Mit dem Kundenverzeichnis der "alten" MA will sich die Pro-Consult auf die Suche nach Ausstellern machen, ein erster Flyer liegt schon vor. Ein Büro vor Ort in Trier soll als Anlaufstelle die Akquise übernehmen. "Bauen, Wohnen und Sanieren" werde der Schwerpunkt bleiben, betonte Jochim, der aber auch im Bereich der Unterhaltungselektronik neue Akzente setzen will. Man erwartet reichlich Aussteller aus der Region, 20 bis 30 Prozent sollen vom überregionalen Markt kommen. "Wir müssen die umliegenden Landkreise wieder stärker einbinden", sagte der bisherige Messe-Macher Peter Schwab, der bis 2008 Vertragspartner der Stadt Trier bleibt, die komplette Abwicklung der Ausstellung aber an das Mainzer Messe-Unternehmen abgegeben hat. Schwab hofft, die "schlimmen Zeiten" für große Verbraucherschauen seien "irgendwann vorbei". Die MA brauche "unbedingt alle Unterstützung, um wieder das zu werden, was sie mal war". Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch dankte der Familie Schwab, die die MA seit 1969 ausgerichtet hatte. Die gemeinsame Suche nach einem Nachfolger sei ein schwieriger Prozess gewesen. "Was für Schwab vernünftig ist, ist nicht unbedingt für die Stadt vernünftig", deutete Horsch Differenzen an.Aufschwung durch "Events" und "Erlebniswelt"

Zum neuen Betreiber äußerte sich die Dezernentin eher sybillinisch: "Wir schauen mal, wie er's macht". Man sei bereit, den kompletten Schwab-Vertrag langfristig auf die Pro-Consult zu übertragen, "wenn sie sich bewährt". An Messe-Erfahrung scheint es den Neuen jedenfalls nicht zu fehlen. In Kreuznach, Frankfurt und Erfurt sei man aktiv, berichtete Dietmar Jochim, demnächst komme auch Kaiserslautern als Messe-Standort hinzu. Man setze darauf, die MA zur "Erlebniswelt" zu machen und die Verweildauer der Besucher (zuletzt rund 80 000) zu erhöhen. Um Besucher zu locken, will Jochim "Events" bieten, allerdings in anderer Form als bisher. Konzerte und Live-Auftritte, wie sie bis dato vor allem die lokalen Radio-Sender auf der MA lieferten, hält er für kontraproduktiv. Stattdessen will der neue Veranstalter publikumsträchtige Sonderschauen zu populären Themen in die Moselland-Ausstellung integrieren. Mit solchen Spektakeln hat Pro-Consult jede Menge Erfahrung: Immerhin organisiert Jochim-Partner Ralph Grüneberger die europaweit erfolgreiche Ausstellung der chinesischen Terrakotta-Krieger.

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