ZUR PERSON

"Urgestein" Günther Schartz Er gilt als unbeugsamer Kämpfer für die Landwirte und Winzer, der die offenen und manchmal auch lauten Worte bevorzugt, wenn es um die Wahrung der Interessen seiner Landmänner- und frauen geht.

Mit Günther Schartz verlässt nach 18 Jahren ein Urgestein des Bauernstandes die Spitze der Landwirtschaftskammer. Mit politischem Gespür, Hartnäckigkeit und eindringlicher Rhetorik hat er es als Kammerpräsident verstanden, der berufsständischen Selbstverwaltung ihre Unabhängigkeit und finanzielle Basis zu erhalten. Dank großem Verhandlungsgeschick und mehr oder minder sanftem Druck gelang es ihm über Jahre, die unter Auszehrung leidende Landwirtschaftskammer im Ringen mit dem Landwirtschaftsministerium mit neuen, vom Land übertragenen und bezahlten Aufgaben wirtschaftlich zu stabilisieren. Über viele Jahrzehnte hat sich der langjährige CDU-Landtags- und Bundestagsabgeordnete als Vertreter des Bauernstandes für die soziale Sicherung der Landwirte und für ein Altersgeld für Bäuerinnen eingesetzt. Beim nicht ganz freiwilligen Abschied nach fast 25 Jahren von der Spitze des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau würdigte Ministerpräsident Kurt Beck im Jahr 2000 den Ehrenpräsidenten als herausragende Persönlichkeit, der mit der Fähigkeit zu führen sowie mit Stimm- und Wortgewalt die Stärke der Bauern gesichert habe. Harsche Kritik mussten sich die Landespolitiker oft anhören, wenn Schartz beim Parlamentarischen Abend der Landwirtschaftskammer im Mainzer Landtag seinen Berufsstand durch Bürokratie oder politische Vorgaben bedroht sah. Schartz ist seit 1964 Bürgermeister in Onsdorf und damit der dienstälteste Dorfchef im Land. (win)

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