Zahlreiche Hinweise auf den Täter

KOBLENZ. (red) Der Missbrauch an dem siebenjährigen Mädchen an der Grundschule Moselweiß am Dienstagmorgen war gestern immer noch Thema Nummer eins in Koblenz. Das Medienaufgebot an der Grundschule war enorm. Die Polizeifahndung lief währenddessen auf Hochtouren. Zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung wurde intensiv nachgegangen.

Bei Schulleitung, Lehrern und Eltern herrschte auch einen Tag nach der schrecklichen Tat immer noch Aufregung. In den Grundschulen in Koblenz und Umgebung nutzten die Klassenlehrer die erste Schulstunde, um den sexuellen Missbrauch an dem siebenjährigen Mädchen aufzuarbeiten. Währenddessen suchte die Polizei nach Hinweisen auf den Täter. In der Grundschule und im Koblenzer Stadtteil Moselweiß war ein Flugblatt verteilt worden. Das darauf abgebildete Phantombild des Sexualtäters war durch die starke Medienverbreitung auf große Resonanz bei der Bevölkerung gestoßen. Zahlreiche Hinweise seien bei der Polizei eingegangen, denen nachgegangen werde, berichtete Sprecher Christian Kuhlmann. Angaben zur Fahndung waren gestern noch nicht zu bekommen. Schon am Dienstag hatte sich herausgestellt, dass der Mann sich mit der Form des sexuellen Übergriffs einer erheblichen Straftat schuldig gemacht hatte. Als Vergewaltigung werde das abscheuliche Geschehen im rein rechtlichen Sinne jedoch nicht eingestuft, so die Polizei. Das Mädchen kam ins Krankenhaus und - wie die Mutter - in psychologische Behandlung. "Die Lehrerin hatte schnell geschaltet, als das Kind verstört von der Toilette zurückgekommen war. Schon rund zehn Minuten nach dem Vorfall war die Polizei alarmiert. Vorbildlich reagiert", sagt Christian Kuhlmann vom Polizeipräsidium Koblenz. "Auch wenn so etwas noch nicht hundertprozentig gesichert ist, sollte man die Polizei möglichst früh einschalten." Nach Angaben von zwei Zeugen, die den mutmaßlichen Täter gesehen hatten, wurde das Phantombild erstellt. Der Mann ist 1,70 Meter groß und kräftig, aber nicht dick, 30 bis 40 Jahre alt. Er hat kurzes Haar und ein rundes Gesicht. Er trug eine blaue Jacke und eine helle Hose. Die Polizei arbeitet eng mit der Schule zusammen. Medienvertreter wurden gestern nicht in die Schule gelassen. Am späten Nachmittag fand dort ein Elternabend statt, an dem auch die Präventionsabteilung der Kriminalpolizei teilnahm. Nach dem Rummel stand auf der Tagesordnung zunächst einmal Beruhigung der Eltern und Lehrer. Die Landesverbände der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) forderten bessere Sicherheitsbedingungen an Schulen. Als Vorsichtsmaßnahme rieten die Schulleitungen in der Region Koblenz ihren Kindern, sie sollten nur noch zu zweit die Toilette aufsuchen.

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