Zehn zum Ziel

MAINZ. Die Grünen peilen bei der Landtagswahl zehn Mandate an. Neu ins Parlament einziehen wollen auch die beiden Parteichefs Manfred Seibel und Tabea Rößner, die für Platz zwei und drei der Landesliste kandidieren. Bisher stellen die Grünen sechs Abgeordnete.

Die rheinland-pfälzischen Grünen haben viel vor: Zehn Mandate seien bei der Landtagswahl im März 2006 erreichbar, glaubt Parteichef Manfred Seibel (Hauenstein/Pfalz). Hoffnung schöpft die Ökopartei nach der Schlappe bei den letzten Landtagswahlen mit 5,2 Prozent aus den Landesergebnissen bei Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen, die zwischen 7,1 und 9,1 Prozent lagen. Die rund 190 000 Zweitstimmen bei der Bundestagswahl zeigen aus Seibels Sicht ein ordentliches Wählerpotenzial. Die FDP überflügeln und Rot-Grün zur einzigen Regierungsperspektive für die SPD werden zu lassen, so lautet das Ziel. Seibel kündigte an, bei der Listenaufstellung im Juni in Mainz für Platz zwei zu kandidieren, seine Co-Vorsitzende Tabea Rößner (Mainz) will für Platz drei antreten. Zwar ist Fraktionschefin Ise Thomas als Spitzenkandidatin auf eins gesetzt, doch bahnen sich damit ab Platz zwei der abwechselnd von Frauen und Männern zu besetzenden Liste Kampfkandidaturen an. Mit seiner Bewerbung fordert der "pragmatische Linke" Seibel den Landtagsfraktionsvize und Öko-Linken Bernhard Braun heraus. Der gelernte Drucker Seibel, der bereits von 1987 bis 1996 im Landtag saß und sich Anerkennung in den Bereichen Finanzen und Wirtschaft erwarb, bezeichnete sich "in aller Bescheidenheit" als einen der "komplettesten Politiker" der Grünen auf Landesebene. Er sieht seine Kandidatur gegen Braun allerdings nicht als direkten Konkurrenzkampf um die bessere Wirtschaftspolitik. Von den bisher sechs Landtagsabgeordneten der Grünen tritt lediglich Friedel Grützmacher (Wörth) nicht mehr an. Damit scheint ein Gedränge auf den ersten sicheren Plätzen, für die sich auch erneut Reiner Marz (Trier), Elke Kiltz (Bad Sobernheim) und Nils Wichmann (Koblenz) gemeldet haben, sicher. Die Grünen-Kandidaten wollen sich vor der Listenaufstellung in Regionalversammlungen im April und Mai in Mainz, Neustadt, Neuwied und Wittlich vorstellen. Im Mittelpunkt der Politik sollen vor allem Bildung, Familie und Wirtschaft stehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort