Zu wenig und zu alt

TRIER. (mc) Die Bundeswehr sollte nicht als "Hilfspolizei" eingesetzt werden: Diese Worte von Staatssekretär Hendrik Hering (Landesinnenministerium) findet Zustimmung bei Vertretern der Polizeigewerkschaft bei einer Tagung in Trier.

Für Einsätze zum Schutz öffentlicher Einrichtungen, unabhängig von der "Amtshilfe" bei Katastropheneinsätzen, seien die Soldaten nicht ausgebildet, betonte Hering vor Mitgliedern der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Ein entsprechender Vorschlag des bayrischen Innenministers Günther Beckstein war bei den Polizeigewerkschaften auf Kritik gestoßen. In Trier trafen sich die Leiter der DPolG-Landesverbände, um die Arbeitsbedingungen von Polizisten zu diskutieren. Für Rheinland-Pfalz unterstrich Hering die Qualität der Polizeiarbeit: Man investiere in die Modernisierung von Technik und Arbeitsräumen und stelle jährlich 250 Neuanwärter ein. DPolG-Landeschef Werner Kasel kritisierte allerdings die Zahl von 9000 Polizisten in Rheinland-Pfalz als nicht ausreichend sowie das zu hohe Alter vieler Polizisten. Dies sei vor allem im Trierer Raum ein Problem, wie Triers Polizeipräsident Manfred Bitter erklärte: Hinsichtlich der Ausdehnung des Präsidiumsgebietes (größer als das Saarland und Luxemburg zusammen) habe man zu wenig Polizisten im Einsatz. Von den 1350 Mitarbeitern wären zudem 200 nur eingeschränkt dienstfähig. Das Durchschnittsalter im Wechselschichtdienst liege bei 46,4 Jahren - was ein Raunen unter den DPolG-Spitzenfunktionären auslöste. Das Präsidium Trier habe gleichwohl die beste Aufklärungsquote im Land. Bitter führt dies auf die größere Eigenverantwortung der Abteilungen, eine offene Kommunikation und die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarländern zurück.

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