Zur Zwangsarbeit nach Rumänien verschleppt?

Der wiederaufgetauchte Student Maxim Beck aus Trier erholt sich derzeit bei seiner Familie in Dresden von den Strapazen seiner siebenwöchigen Odyssee. Zu seinem rätselhaften Verschwinden wollte sich die Familie nicht äußern.

Trier/Dresden. Die Normalität kehrt langsam wieder ein im Kreise der Familie Beck. Erleichterung ist in Gesprächen mit Freunden des Studenten aus Trier deutlich spürbar. Maxim gehe es den Umständen entsprechend gut, berichtet Anastasia Lialina, eine Kommilitonin und Freundin Maxim Becks, dem TV: "Ich habe mit ihm gesprochen. Maxim hat sich gefreut und sich bedankt, dass seine Freunde ihn nicht aufgegeben und nach ihm gesucht haben." Er brauche nun erst einmal Ruhe, um das alles zu verkraften. "Und die hat er bei seinen Eltern."

In der Öffentlichkeit möchte sich die Familie von Maxim Beck vorerst nicht zu den Umständen seines Verschwindens äußern. Erst soll mit der Polizei darüber gesprochen werden. Mutter Valentina wollte nur so viel sagen: "Wir sind so froh, dass Maxim wieder da ist und dass es ihm gut geht." Das gestand sie der Sächsischen Zeitung in Dresden. Nach TV-Informationen will sich der 28-Jährige am Montag ärztlich untersuchen lassen. "Er ist ein bisschen dünn geworden, aber das bekommen wir schon wieder hin", ist Maxims Vater optimistisch.

Widersprüchliche Aussagen gibt es zu den mysteriösen Umständen, wie der Ende Juli in Trier verschwundene Student nach Rumänien gekommen ist. Als Maxim Beck am 15. September in verwahrlostem und verwirrtem Zustand in der südrumänischen Stadt Oltenita entkräftet aufgefunden wurde, versuchten Polizeibeamte den jungen Mann zu beruhigen. Auf Deutsch, Englisch und Russisch hatte er einen Kontakt zur deutschen Botschaft verlangt und behauptet, aus Deutschland zu sein. Ausweispapiere trug er nicht bei sich. "Der Mann konnte auf unsere Fragen nicht antworten und uns auch nicht sagen, wie er nach Rumänien gekommen ist", berichtet ein rumänischer Polizeibeamter. Er sei einfach zu verwirrt gewesen.

Laut Sächsischer Zeitung soll Maxim Beck geäußert haben, er sei entführt und in Rumänien zur Arbeit gezwungen worden. Bestätigt sind diese Angaben nicht. Das Letzte, woran sich Maxim Beck habe erinnern können, sei eine Fahrradtour in Trier gewesen. Einigermaßen zu Sinnen gekommen sei er aber erst wieder in der Polizeistation in Oltenita.

Federführend im Fall Maxim Beck wird weiterhin die Sonderkommission (Soko) in Trier bleiben.

Polizeisprecherin Monika Peters: "Wir haben derzeit noch keinen Kontakt zu Maxim Beck, aber wir versuchen in den nächsten Tagen Gespräche mit ihm zu führen."

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