Zwischen Grenze, Castor und Stadion

BEXBACH/TRIER. Großeinsätze bei Castor-Transporten und Fußballspielen, die Sicherung von 454 Kilometern Grenzen und 2224 Kilometern Bahngleisen: Das Bundesgrenzschutzamt Saarbrücken hat riesige Aufgaben, die wahrscheinlich 2004 noch zunehmen werden.

Bei der Fußball-WM in drei Jahren wird auch das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern ein Austragungsort sein, und viele Fans werden zu diesem sportlichen Großereignis sicherlich per Flugzeug anreisen - nicht wenige davon über den Flughafen Hahn. Und hier ist die Mannschaft des Saarbrücker Amtes des Bundesgrenzschutzes (BGS) gefordert. Denn Einsätze bei Fußballspielen sowie die Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs auf den Flughäfen Hahn und Saarbrücken gehören zum Aufgabenbereich des BGS-Amtes, das seinen Sitz im Bexbacher Saarpfalz-Park hat. Weitere Aufgaben des Amtes sind, wie dessen Leiter, Polizeidirektor Ralf Leyens, erklärte, die Sicherung der deutsch-belgischen Grenze, der Grenzen zu Luxemburg und Frankreich auf einer Gesamtlänge von 454 Kilometern sowie der Schutz der Bahnanlagen mit einem Streckennetz von 2224 Kilometern und 362 Bahnhöfen/Haltepunkten. Hinzu kommen noch Aufgaben im Bereich der Luftsicherheit auf dem Flughafen Saarbrücken und voraussichtlich ab 2004 auch auf dem Flughafen Hahn. Der Zuständigkeitsbereich des Saarbrücker Amtes, das eines von 19 in der Bundesrepublik ist und derzeit 646 Beschäftigte zählt, umfasst, so Leyens, das gesamte Saarland und Rheinland-Pfalz mit Ausnahme von Mainz, Ludwigshafen und Altenkirchen. Es gliedert sich in vier regionale Flächeninspektionen (Saarbrücken, Kaiserslautern, Trier, Koblenz), eine Inspektion Kriminalitätsbekämpfung und das Amt Saarbrücken mit Stabsfunktionen, Sachgebieten und Verwaltung. Als Schwerpunkte der Arbeit im vergangenen Jahr nannte der Leiter des Amtes 139 Fußballeinsätze mit insgesamt etwa 1350 Polizeivollzugsbeamten, 14 Einsätze zum Schutz von Castor-Transporten - davon ein Großeinsatz "Gorleben-Castor" mit insgesamt rund 1900 Beamten - und zirka 40 Großeinsätze "zur Eindämmung der illegalen Migration" mit zusammen etwa 300 Polizeivollzugsbeamten.Subjektives Sicherheitsgefühl gesteigert

Die Bekämpfung der illegalen Einwanderung sei eine wesentliche Aufgabe des Bundesgrenzschutzes, betonte Leyens, der auf zwei Zahlen für 2002 im Bereich seines Amtes verwies: "1836 Aufgriffe beziehungsweise Fälle im Zusammenhang mit dem Verstoß gegen das Ausländergesetz, 490 Maßnahmen nach dem Asylbewerbergesetz." Insgesamt seien im vergangenen Jahr 10 003 Fälle registriert worden, deren Hauptteil aus dem bahnpolizeilichen Bereich des Bundesgrenzschutzes stammte. So seien hier etwa 1090 Taschendiebstähle und 2809 Schwarzfahrten registriert worden. Dem Bürger müsse ein subjektives Sicherheitsgefühl gegeben werden, sagte der Leiter des BGS-Amtes: "Jede verhinderte Straftat ist ein Punktsieg für die Polizei und den Bundesgrenzschutz." Das Verhältnis zur und die Zusammenarbeit mit der Landespolizei sei nirgendwo sonst so gut und intensiv wie im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Im Übrigen habe das Thema Sicherheit nach dem 11. September 2001 oberste Priorität angenommen. "Wir gehen an die Aufgabe Luftsicherheit mit höchster Sensibilität heran", erklärte Leyens, der drei Schwerpunkte für die kommenden Jahre nannte: Castor-Transporte, WM und der Beitritt osteuropäischer Staaten in die EU.

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