Zwölf Monate plus x

TRIER. Nachdem die Ursachen für die mysteriösen Massenerkrankungen im alten Trierer Polizeipräsidium offenbar gefunden sind, will Polizeipräsident Manfred Bitter das Gebäude komplett räumen lassen. Bitter geht davon aus, dass die neuerliche Sanierung des Gebäudes vermutlich erst Anfang 2007 abgeschlossen sein wird.

Triers oberstem Polizeichef ist die Erleichterung anzumerken. Die monatelange Hängepartie um das alte Präsidium in der Südallee ist vorbei, die Auslöser der Massenerkrankungen unter seinen Leuten scheinen identifiziert (TV vom 21. Oktober). Mehrere Faktoren sind nach Ansicht eines Umweltmediziners der Uniklinik Aachen schuld an den seit Anfang des Jahres auftretenden Gesundheitsbeschwerden unter den Präsidiumsbeschäftigten: der Linoleumboden setzt nach einer möglicherweise falschen Behandlung Reizstoffe frei; reizstoffhaltige Reinigungsmittel; Staubbelastungen, weil schlecht geputzt wurde; ungünstiges Raumklima; unergonomische Bildschirmarbeitsplätze und zu viele Computer, Drucker und Kopierer; Allergien auslösende Pflanzen; Lärmbelastungen. "Spürbare Erleichterung" hat Polizeipräsident Bitter unter seinen Leuten ausgemacht, nachdem das vorläufige Ergebnis des Aachener Umweltmediziners am Donnerstag per E-Mail den Betroffenen mitgeteilt worden war. "Alle hoffen jetzt, dass das Problem damit erledigt ist", sagt Bitter. Bis bei der Trierer Polizei wieder der ganz normale Alltag einkehrt, werden allerdings noch Monate vergehen. Nachdem die Ursachen feststehen, soll das aus den 70er-Jahren stammende Gebäude im Eigentum des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) erneut generalsaniert werden. Mit der Sanierung werde Anfang nächsten Jahres begonnen, sagte Bitter dem TV. Voraussichtliche Dauer nach Einschätzung des Polizeipräsidenten: "zwölf Monate plus x". Während der Arbeiten sollen auch die jetzt noch in dem siebenstöckigen Hochhaus und dem angrenzenden Flachbau verbliebenen 150 Mitarbeiter vorübergehend in ein anderes Gebäude umziehen. Im bereits angemieteten "Übergangsheim" in der Güterstraße ist kein Platz mehr; weshalb Polizeichef Bitter jetzt auf der Suche ist nach einer zusätzlichen Unterkunft. Die Gespräche mit potenziellen Vermietern laufen bereits.

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