Chronik: Bombenfunde in der Region (Update)

Trier · Auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs bleibt seine explosive Hinterlassenschaft gefährlich: Jedes Jahr muss der Kampfmittelräumdienst Blindgänger entschärfen, die bei Arbeiten im Erdboben entdeckt werden. Eine Übersicht zu Bombenfunden in der Region:

 Bitburg, 10. März 2013 Handschlag auf gutes Gelingen: Der Bitburger Bürgermeister Joachim Kandels (im linken Foto rechts) wünscht den Kampfmittelräumern Heiko Pagel und Horst Lenz viel Glück. Unterdessen ist die Innenstadt bereits wie leer gefegt.

Bitburg, 10. März 2013 Handschlag auf gutes Gelingen: Der Bitburger Bürgermeister Joachim Kandels (im linken Foto rechts) wünscht den Kampfmittelräumern Heiko Pagel und Horst Lenz viel Glück. Unterdessen ist die Innenstadt bereits wie leer gefegt.

Foto: Klaus Kimmling

Trier, März 1994: In der Nähe des Trierer Hauptbahnhofes wird eine britische Bombe entschärft.

Bitburg, November 1997: In der Mötscher Straße in Bitburg stoßen Bauarbeiter auf eine zweieinhalb Zentner schwere Bombe. Etwa 100 Anwohner müssen ihre Häuser verlassen. Bei der anschließenden Untersuchung des Grundstücks taucht eine weitere Bombe auf.

Prüm, 1998: Innerhalb von zehn Wochen vier Bombenfunde.

Bitburg, Juli 1998: Zwangspause für das Folklore-Festival in Bitburg , weil ein Baggerfahrer in der Brodenheckstraße in 2,40 Meter Tiefe eine Bombe entdeckt. 1500 Bitburger werden in Sicherheit gebracht.

Bitburg, August 2000: Weil der Zünder der Bombe in der Denkmalstraße in Bitburg verbogen ist, wird das Fundstück auf einem Militärgelände bei Rittersdorf kontrolliert gesprengt. 1500 Bitburger müssen raus.

Bitburg, April 2001: 300 Menschen müssen wegen des Bombenfunds bei Bau des Europäischen Berufsbildungswerks in Bitburg aus ihren Häusern.

Prüm, Juni 2001: Die Entschärfung einer 2,5 Zentner schweren US-Fliegerbombe dorgt für einen Großalarm in der Abteistadt.

Trier, April 2002 Eine zweieinhalb Zentner schwerer Bombe wird im Trierer Hafen entdeckt

Trier, Juni 2002 Im Stadtteil Ehrang wird eine Fliegerbombe kontrolliert gesprengt.

Bitburg, August 2003: Eine Bombe sorgt beim Bau des Aldi-Markts in der Neuerburger Straße in Bitburg für Aufregung. Die Fußgängerzone und ein Trakt des Krankenhauses liegen im Evakuierungsgebiet. 2000 Menschen sind betroffen.

Kordel, 2003, Fund in der Ortsmitte

Wittlich September 2003, Im Stadtteil Wengerohr wird eine Bombe gefunden. Auf einer Baustelle wurde eine 250-Kilo-Bombe gefunden; auch sie konnte ohne Zwischenfall entschärft werden.

Gerolstein Oktober 2003, Teile der Innenstadt von Gerolstein werden evakuiert, weil in der Nähe des Bahnhofes eine zweieinhalb Zentner schwere Fliegerbombe gefunden worden war.

Trier, 2005 Bombenfund im Stadtteil Pfalzel

Bitburg, Januar 2006: In einem Waldstück bei Bitburg müssen sechs Bomben entschärft werden. Die erste hat der Revierförster entdeckt; fünf weitere anschließend der Kampfmittelräumdienst.

Bitburg, Oktober 2006: Ein Baggerfahrer stößt bei Arbeiten in der Thilmanystraße in Bitburg auf eine Zweieinhalb-Zentner-Bombe . Ungefähr 1200 Menschen müssen für die Zeit der Entschärfung ihre Häuser räumen. Auch ein Teil des Krankenhauses liegt im Evakuierungs-Radius.

Trier, März 2007: Auf dem Gelände des Trierer Mutterhauses wird eine Fünf-Zentner-Fliegerbombe gefunden. Insgesamt werden etwa 5000 Menschen aus ihren Wohnungen, dem Krankenhaus und aus zwei Altenheimen evakuiert.

Bitburg, August 2007: In Bitburg gräbt ein Baggerfahrer bei Arbeiten in der Philipp-Reis-Straße eine Weltkriegs-Bombe aus. Rund 1500 Menschen müssen vorübergehend ihre Häuser verlassen.

Dreis-Brück, September 2007: Bei der Absuche einer neuen Autobahntrasse in einem Waldgebiet an der Gemarkung Dreis-Brück (Kreis Vulkaneifel) wird eine Zehn-Zentner-Bombe entdeckt. Eine Evakuierung ist aufgrund des abgelegenen Fundorts nicht notwendig.

Nahetal, April 2008: Im Nahetal zwischen Hoppstädten und Weiersbach graben Arbeiter einen laut Kampfmittelräumdienst hochexplosiven Blindgänger aus. Die Sprengladung der 250-Kilogramm-Betonbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird entfernt.

Walsdorf, April 2008: Eine Fünf-Zentner-Bombe wird in Walsdorf (Kreis Vulkaneifel) entdeckt. Rund 150 Personen müssen ihre Häuser verlassen. Ebenfalls betroffen ist die Bundesstraße 421, die im Gefahrenbereich gesperrt wird.

Prüm, April 2008: Im Prümer Wald stoßen Arbeiter auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Etwa 1000 Menschen müssen evakuiert werden. Da die Zünder beschädigt sind, wird die Entschärfung abgebrochen und die Bombe durch den Kampfmittelräumdienst abtransportiert.

Ettringen, August 2008: Nahe Ettringen im Kreis Mayen-Koblenz wird eine 20-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und problemlos entschärft. Von der Evakuierung sind nur wenige Personen betroffen, da die Fundstelle in einem Waldgebiet liegt.

Trier, November 2008: Bei Baggerarbeiten in der Wilmowskystraße in Trier wird eine britische Zweieinhalb-Zentner Bombe gefunden. Der Kampfmittelräumdienst gibt schnell Entwarnung, da wegen fehlender Zünder keine Gefahr von der Bombe ausgeht.

Prüm, April 2008: Zehn Zentner wiegt die Bombe, die im Prümer Tettenbusch gefunden wird, die nördlichen und nordöstlichen Teile der Stadt müssen evakuiert werden. Beim Entschärfen treten Probleme auf, so dass dieBombe schließlich abtransportiert und bei Wascheid kontrolliert gesprengt wird.Dasburg, Mai 2009: Bauarbeiter stoßen bei der Burg Dasburg auf eine 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Während der Entschärfung müssen etwa 250 Menschen ihre Häuser räumen. Auch die Bundesstraße 410 wird im Bereich des Bombenfundorts gesperrt.

Hillesheim, Oktober 2009: In der Nähe von Hillesheim (Kreis Vulkaneifel) werden die Überreste einer V1-Flugbombe ausgegraben. Weil keine Zünder gefunden werden, geht von dem Fund keine Gefahr aus.

Prüm, November 2009: Bei Kanalarbeiten in der Langemarck Straße in Prüm wird eine Zweieinhalb-Zentner-Fliegerbombe freigelegt. Ein Bereich im Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle wird evakuiert. Davon betroffen ist auch die Bundesstraße 265, die während der Entschärfung gesperrt wird.

Bitburg, März 2010: Im Neubaugebiet Auf dem Monental in Bitburg ortet der Kampfmittelräumdienst ein amerikanisches Kampfflugzeug, eine Thunderbolt P-47D.

Bitburg, Mai 2010: Bei Bauarbeiten in der Ricarda-Huch-Straße in Bitburg stößt ein Baggerfahrer auf eine zweieinhalb Zentner schwere Bombe. Mehr als 200 Häuser müssen während der Entschärfung evakuiert werden.

Trier, März 2010: In Trier am Moselufer wird eine Fliegerbombe gefunden. Während der Entschärfung müssen etwa 50 Bewohner ihre Häuser verlassen.

Kruft, Juni 2010: Bei Bauarbeiten an der Bundesstraße 256 in Kruft (Kreis Mayen-Koblenz) wird eine Fünf-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Rund 500 Menschen müssen ihre Häuser verlassen.

Trier, September 2010: Bei Arbeiten an der Heldstraße in Prüm wird eine Fünf-Zentner-Bombe ausgegraben. Die Bombe wird als ungefährlich eingestuft, da ihr Metallkörper aufgeplatzt war. Eine Entschärfung und eine damit verbundene Evakuierung sind nicht nötig.

Trier, Oktober 2010: Auf der Großbaustelle neben der Güterstraße in Trier wird eine umgebaute, britische Fliegerbombe gefunden. Die Bombe war so manipuliert, dass schon ein leichter Schlag eine Explosion hätte auslösen können. Knapp 4000 Anwohner werden evakuiert.

Saarbrücken, Dezember 2010: In Saarbrücken wird nahe einer möglichen Castor-Route eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.

Cochem, Januar 2011: In Cochem wird bei Arbeiten am Kaiser-Wilhelm-Eisenbahntunnel eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe gefunden. Wegen der Entschärfung wird der Zugverkehr am Cochemer Bahnhof komplett eingestellt. Rund 3000 Anwohner müssen ihre Häuser verlassen.

Cochem, Februar 2011: Am 5. Februar 2011 mussten wegen einer Bombe nicht nur die Häuser evakuiert werden. Zusätzlich stand Schiff- und Zugverkehr zeitweise still.

Cochem, März 2011: Bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit musste im März 2011 in Cochem eine Bombe entschärft werden. In der Nähe des Kaiser-Wilhelm-Tunnel wurde ein Blindgänger entdeckt. Beinahe die komplette Stadt wurde für die Entschärfung evakuiert.

Hölzchen, März 2011: Ein Baggerfahrer entdeckt bei Arzfeld-Hölzchen (Eifelkreis Bitburg-Prüm) eine 50-Kilogramm-Fliegerbombe. Da im Gefahrengebiet keine Ortschaften liegen, ist eine Evakuierug nicht nötig.

Bleialf, März 2011: Auf dem Marktplatz von Bleialf im Eifelkreis Bitburg-Prüm wird eine US-amerikanische 500-Kilogramm-Bombe gefunden. Vor der Entschärfung müssen etwa 1300 Anwohner ihre Häuser verlassen.

Wittlich, April 2011: Bauarbeiter finden eine US-amerikanische Splitterbombe am Wittlicher Cusanus-Gymnasium . Wegen eines deformierten Zünders wird die Sprengung vor Ort in Erwägung gezogen. Während der Entschärfung des 100-Kilogramm-Reliktes aus dem Zweiten Weltkrieg müssen rund 300 Menschen evakuiert werden.

Trier, Juni 2011: Zwei Kinder finden in Trier im Olewiger Bach eine scharfe Flugabwehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg . Der Kampfmittelräumdienst aus Koblenz entsorgt das vier Kilogramm schwere Projektil.

Schwarzer Mann, August 2011: Bei Mäharbeiten in der Nähe des Schneifelhauses am Schwarzen Mann (Kreis Bitburg-Prüm) gerät eine US-amerikanische Phosphor-Granate aus dem Zweiten Weltkrieg in Brand. Verletzt wird niemand.

Trier, August 2011: Auf dem Hafengelände in Trier-Ehrang wird eine 125-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. 1000 Menschen sind von der Evakuierung betroffen, umliegende Firmen müssen ihre Nachtschicht während der Entschärfung der Bombe unterbrechen. Wohngebiete sind nicht betroffen.

Arzfeld, Oktober 2011: Ein Landwirt stößt beim Pflügen seines Feldes zwischen Arzfeld und Lichtenborn-Faulenpuhl auf eine 20 Kilogramm schwere Splitterbombe.

Niederüttfeld, November 2011: Die Entschärfung am 28. November 2011 in Niederüttfeld wurde von dem Kampfmittelräumdienst als relativ einfach eingeschätzt. Trotzdem mussten wegen der 90 Pfund schweren Bombe etwa 20 Menschen evakuiert werden.

Bleialf, Januar 2012: Im Januar 2012 mussten für die Entschärfung einer 250 Kilogramm schweren amerikanischen Fliegerbombe, die bei Bauarbeiten entdeckt worden war, in Bleialf 400 Menschen evakuiert werden.

Allenbach, März 2012: Am 24. März 2012 wurde außerhalb von Allenbach bei einer Müllsammelaktion eine Stabbombe entdeckt. Bei näheren Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Bombe ungefährlich ist und nicht entschärft werden muss.

Wittlich, August 2012: Bei Bauarbeiten im August 2012 wurde bei Bauarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Kohlehandlung ein Überbleibsel aus dem Ersten Weltkrieg gefunden. Für die Entschärfung musste eine Fläche von 500 Metern um den Fundort geräumt werden.

Wittlich-Wengerohr, September 2012: In Wittlich-Wengerohr wurde im Spetember 2012 , nachdem die Polizei das Gebiet weiträumig evakuiert hatte, eine Bombe entschärft.

Bitburg, März 2013: Bei Baggerarbeiten wurde im März 2013 in Bitburg ein Blingänger aus dem 2. Weltkrieg entdeckt. Für die Entschärfung am Sonntag muss neben vielen Häusern auch ein Krankenhaus evakuiert werden.

Zerf, Januar 2014: In einem Waldgebiet nördlich von Zerf (Kreis Trier-Saarburg) werden sieben Sprengbomben vom Typ Fra90 entdeckt und entschärft. Eine Evakuierung ist nicht notwendig, zeitweise ist die nahegelegene B268 gesperrt.

Trier, Juni 2016: Bei Bauarbeiten in der Trierer Innenstadt ist am Dienstag eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Von der etwa 250 Kilogramm schweren Sprengbombe gehe nach Einschätzung des Kampfmittelräumdienstes (KMRD) keine unmittelbare Gefahr aus, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Bombe soll am kommenden Freitagabend ab 21.00 Uhr entschärft werden.

Mit Material von Nils Pöstgen, Dagmar Schommer, Bernd Wientjes, Hans-Peter Linz, Online-Redaktion volksfreund.de, Lars Ross, Christian Brunker, Thomas Barg Trierischer Volksfreund-Archiv

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