Lolita Brieger noch nicht gefunden

Frauenkron · Die Suche nach dem Leichnam der vor 29 Jahren verschwundenen Lolita Brieger ist auch am Samstag ohne Ergebnis geblieben. Die Grabungen sollen heute fortgesetzt werden.

Frauenkron. Autoreifen, Felgen, Batterien, Zeitschriften, Kunststoff - alles Mögliche finden die Einsatzkräfte derzeit bei den Grabungsarbeiten im Wald bei Frauenkron (Kreis Euskirchen). Nur die gesuchte Silofolie, in der die sterblichen Überreste von Lolita Brieger eingewickelt wurden, ist bislang nicht aufgetaucht: Drei Tage nach Beginn der Arbeiten auf einer ehemaligen Mülldeponie sind die Ermittler noch nicht am Ziel.
Auch die immer wieder an die Grabungsstelle geführten Leichenspürhunde haben noch nicht angeschlagen. Deshalb beschlossen die Verantwortlichen am Samstagnachmittag, die Suche an einer benachbarten Stelle des im Wald gelegenen Geländes fortzusetzen, nachdem der Bagger am Samstag mehr als vier Meter tief gelangt und auf fast 40 Jahre alte Müll-Ablagerungen gestoßen war.
Diese Arbeiten sollen am Montag beginnen. Bis dahin muss an der neuen Suchstelle aber zunächst die Erde abgetragen werden, die bei der Renaturierung der Deponie aufgebracht worden war.
Lolita Brieger war am 4. November 1982 verschwunden. Polizei und Staatsanwaltschaft Trier gehen davon aus, das der damalige Freund der 18-Jährigen die schwangere Frau getötet und anschließend auf dem Gelände der früheren Deponie vergraben hat.
Der heute 50-jährige Tatverdächtige, ein früherer Landwirt aus dem Nachbarort Scheid (Landkreis Vulkaneifel) sitzt seit Anfang September in Untersuchungshaft.
Auf seine Spur kamen die Ermittler, nachdem sie sich in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" an die Öffentlichkeit gewandt hatten. Im Anschluss an die Ausstrahlung ermittelten sie einen Zeugen, der dem mutmaßlichen Mörder bei der Beseitigung des Leichnams von Lolita Brieger geholfen haben will und fast 30 Jahre lang darüber geschwiegen hatte.
Er führte die Beamten auch zu der Stelle, an der nun weiter nach dem Leichnam der jungen Frau gesucht wird. Die Polizei bleibt zuversichtlich, dass sie in den kommenden Tagen fündig werden wird. "Man muss auch Geduld haben", sagt Einsatzleiter Wolfgang Schu.

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