Fall Lolita: Leiche noch nicht gefunden - Bagger ist bei drei Metern Tiefe angelangt

Frauenkron · Die Suche nach dem Leichnam der vor 29 Jahren verschwundenen Lolita Brieger, am Donnerstag begonnen, ist am Freitag fortgesetzt worden. Der Bagger arbeitete sich im Wald von Frauenkron (Kreis Euskirchen) bis in eine Erdtiefe von etwa drei Metern vor.

 Schutt und Abfall: Der Bagger gräbt sich auf der ehemaligen Deponie bei Frauenkron nach unten. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Schutt und Abfall: Der Bagger gräbt sich auf der ehemaligen Deponie bei Frauenkron nach unten. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Frauenkron. Trotz zeitweise starker Regengüsse: Die Suche nach dem Leichnam der vor 29 Jahren vermutlich ermordeten Lolita Brieger aus Frauenkron (der TV berichtete) ist am Freitag weitergegangen. Man komme trotz des Wetters zügig voran, sagte Monika Peters, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Trier, am Morgen auf TV-Anfrage.
Bis zum Nachmittag war der Bagger auf einer Teilfläche der ehemaligen Mülldeponie in einem Waldstück bei Frauenkron in eine Tiefe von fast drei Metern vorgedrungen. Das ausgehobene Material wurde zunächst von den Einsatzkräften gesichtet und anschließend von einem Hublader an eine andere Stelle gebracht.
Auch wenn bis 17 Uhr außer Bauschutt, landwirtschaftlichem Abfall und Hausmüll noch nichts entdeckt wurde: Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen weiter, die sterblichen Überreste der jungen Frau an dieser Stelle zu finden. Sie sollen in mehrere Lagen Silofolie eingewickelt sein.
"Wir graben uns jetzt nach unten", sagt der Einsatzleiter, Hauptkommissar Wolfgang Schu, am Nachmittag. "Im schlechtesten Fall kommen wir unten auf die Sohle und haben nichts gefunden." Dann jedoch werde man die zu durchsuchende Fläche ausweiten und eben an anderer Stelle zu graben beginnen.

Irgendwann glauben die Ermittler dann auch auf den Leichnam von Lolita Brieger zu stoßen. "Wir haben die Aussage, dass sie getötet wurde und dass die Leiche dort ist", sagt Monika Peters. Deshalb bestehe leider auch keine Hoffnung, dass Lolita Brieger, die zum Zeitpunkt ihres Verschwindens im November 1982 im sechsten Monat schwanger war, "irgendwo in Australien lebt und ihr Kind bekommen hat". Der damalige Freund von Lolita Brieger, ein heute 50-jähriger ehemaliger Landwirt aus dem Nachbardorf Scheid (Landkreis Vulkaneifel - deshalb ist die Polizei Trier zuständig), sitzt seit September in Untersuchungshaft. Auf dessen Spur brachte die Ermittler nach Ausstrahlung der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" ein Bekannter: Dieser hat ausgesagt, bei der Beseitigung des Leichnams auf der ehemaligen Mülldeponie beteiligt gewesen zu sein. Die tote Frau habe man in eine Siloplane eingewickelt und im Bauschutt der ehemaligen Deponie verscharrt.
Polizei und Staatsanwaltschaft halten den Zeugen, der bis vor etwa vier Wochen geschwiegen hatte und dessen Vergehen - Strafvereitelung - inzwischen verjährt ist, für glaubwürdig.
Gegen 17 Uhr wurde die Suche vorläufig beendet.

Die Suche am heutigen Samstag soll noch bis 16 Uhr andauern.

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