Konzer Werner Faber will VdK-Landesvize werden

Konz · Der Sozialverband VdK wählt an diesem Wochenende einen neuen Landesvorstand. Kandidat für einen der beiden Vizeposten ist der Konzer Werner Faber (64). Die Zeit der internen Querelen im Landesverband scheint vorbei.

 Werner Faber (Archivfoto)

Werner Faber (Archivfoto)

Foto: volksfreund.de/Archiv

Trier. Wenn der mitgliederstarke Sozialverband VdK einlädt, lässt sich die rheinland-pfälzische Polit-Prominenz nicht lange bitten. Erst recht nicht, wenn die nächste Landtagswahl in Sichtweite ist. So werden beim VdK-Landesverbandstag an diesem Wochenende in Mainz neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auch Oppositionschefin Julia Klöckner (CDU) und Grünen-Fraktionschef Daniel Köbler erwartet.
Verglichen mit der jüngeren Vergangenheit schippert der Verband inzwischen wieder in ruhigerem Fahrwasser. Unter dem vor zwei Jahren an die VdK-Spitze gewählten Landesvorsitzenden Willi Jäger geht es um Themen statt um interne Querelen. An der Wiederwahl des 59-Jährigen aus dem Kreisverband Kusel gibt es denn auch wenig Zweifel. Von einem Gegenkandidaten war zumindest bis gestern nichts bekannt, sagte VdK-Sprecherin Katie Scholl auf TV-Anfrage.
Dafür gibt es für die beiden Jäger-Stellvertreterposten wahrscheinlich drei Bewerber. Mit Karin Lauer aus dem Kreisverband Bad Kreuznach tritt eine der beiden Amtsinhaber definitiv nicht mehr an. Lauers Kollege Martin Wegner aus dem Kreisverband Ludwigshafen dürfte erneut kandidieren.
Der bisher schon als Beisitzer dem Landesvorstand angehörende Konzer Werner Faber will ebenfalls kandidieren, kündigte der 64-Jährige am Donnerstag im Gespräch mit unserer Zeitung an. Der beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung beschäftigte Faber geht Ende des Monats in den Ruhestand. Dann hat er nach eigenen Angaben "mehr Zeit für mein Ehrenamt".
Der VdK-Kreisverband Trier-Saarburg, an dessen Spitze Faber seit fünf Jahren steht, ist mit 11 000 Mitgliedern der zweitgrößte Kreisverband in Rheinland-Pfalz (siehe Stichwort). "Ich bin bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen", sagt der Konzer, der seinem Landesvorsitzenden bescheinigt, einen guten Job zu machen. Willi Jäger stehe für ein gutes Miteinander und versuche, alte Gräben zuzuschütten.
Die internen Querelen im VdK hatten vor einiger Zeit mehrere Funktionäre des Verbands den Posten gekostet, darunter auch den langjährigen Landesvorsitzenden Andreas Peifer, der im August 2012 nach zwölf Jahren an der Verbandsspitze zurückgetreten war. Es ging um von Peifer angeblich verschuldete Fehlinvestitionen in beträchtlicher Höhe, Bereicherungsvorwürfe und seinen autoritären Führungsstil. Peifer bestritt dies vehement.
Die Koblenzer Staatsanwaltschaft leitete seinerzeit gegen Peifer und sechs weitere VdK-Funktionäre Ermittlungen ein, die nach zwei Jahren größtenteils eingestellt wurden. Der langjährige Vorsitzende, der immer noch an der Spitze des VdK-Kreisverbands Cochem-Zell steht, sollte mit einer Verwarnung davonkommen. "Ich habe das akzeptiert", sagte Peifer gestern unserer Zeitung.
Über einen möglichen Ausschluss Andreas Peifers aus dem VdK ist derweil immer noch nicht entschieden. Ein entsprechendes Verfahren ist seit inzwischen drei Jahren beim Beschwerde- und Schlichtungsausschuss des Verbands anhängig. Es ruht laut VdK-Sprecherin Katie Scholl allerdings, bis die Einstellung des Verfahrens durch die Justiz bestätigt sei. "Und bislang haben wir noch nichts in dieser Richtung gehört."Extra

 Der im Oktober 2014 gewählte Vorstand des VdK-Kreisverbands Trier-Saarburg mit dem Vorsitzenden Werner Faber (2. von rechts)

Der im Oktober 2014 gewählte Vorstand des VdK-Kreisverbands Trier-Saarburg mit dem Vorsitzenden Werner Faber (2. von rechts)

Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Der VdK ist in Rheinland-Pfalz mit 178 000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung behinderter Menschen, chronisch Kranker, Sozialversicherter und Rentner. Er berät sie in sozialrechtlichen Fragen und vertritt sie vor den Sozialgerichten. Der gemeinnützige Verein wurde 1950 in Düsseldorf gegründet. Landesweit gibt es 28 VdK-Kreisverbandsgeschäftsstellen und vier Rechtsschutzstellen in Mainz, Koblenz, Speyer und Trier. Zweitgrößter Kreisverband im Land ist Trier-Saarburg mit rund 11 000 Mitgliedern in 50 Ortsverbänden. Ebenfalls 50 Ortsverbände (7500 Mitglieder) hat der Kreisverband Wittlich-Daun. Zum Kreisverband Bitburg-Prüm gehören 30 Ortsverbände mit 4300 Mitgliedern, zum Kreisverband Bernkastel-Zell 35 Ortsverbände mit 4930 Mitgliedern. sey

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