Nach dem Tornado-Absturz: Luftwaffe sucht weiter nach Ursache

Wenige Flugsekunden vom Fliegerhorst Büchel entfernt ist am Donnerstagabend ein Tornado-Kampfjet abgestürzt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass in Büchel US-Atombomben lagern.

Nach dem Absturz eines Tornado-Kampfjets in der Eifel hat sich die Luftwaffe auf die Suche nach den Ursachen gemacht. Bis Ergebnisse vorliegen, könnte ein halbes Jahr vergehen. Zurzeit gibt es der deutschen Luftwaffe zufolge keine Hinweise auf einen technischen Defekt an der mehr als 30 Jahre alten Maschine.

Der Kampfjet, der zu dem in Büchel (Kreis Cochem-Zell) stationierten Luftwaffengeschwader 33 gehörte, war am Donnerstagabend im Landeanflug wenige Kilometer vor seinem Ziel in der Nähe der Autobahn Koblenz-Daun (A?48) abgestürzt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass auf dem Stützpunkt bis zu 20 US-Atomsprengköpfe lagern, für deren Einsatz die Bundeswehr Tornado-Kampfflieger bereithält.

Die beiden Piloten hatten Glück: Sie konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Der Pilot landete in einem Baum und zog sich leichte Verletzungen zu. Er musste mit einer Leiter aus den Wipfeln geborgen werden. Der Kopilot landete auf freiem Gelände und blieb unverletzt. Wie hoch die entstandenen Sach- und Umweltschäden sind, konnte die Luftwaffe noch nicht sagen.

Experten untersuchten am Freitag die Absturzstelle bei Laubach. "Die Maschine war in der normalen Einflugschneise, die wir tagtäglich fliegen", sagte der Bücheler Kommodore, Oberst Andreas Korb. Munition habe sie bei dem Nachtübungsflug nicht an Bord gehabt. Dass der Absturzort wenige Flugsekunden vom Atombombenlager entfernt liegt, schürt Ängste. Die Trierer Arbeitsgemeinschaft Frieden forderte die Bundesregierung auf, sich für den Abzug der Atomwaffen einzusetzen. CDU sowie Grüne im rheinland-pfälzischen Landtag erklärten, der Absturz müsse schnellstmöglich und transparent aufgeklärt werden.

Es ist bereits das zweite Flugzeugunglück innerhalb weniger Tage in der Region. Vergangenen Sonntag war ein Geschäftsflugzeug im Anflug auf den Flugplatz Föhren abgestürzt. Dabei starben vier Menschen.

Nach dem Absturz: Das sagen die Parteien

Hintergrund: Der Fliegerstützpunkt Büchel

Stimmen aus der Eifel: Erschrocken - aber auch an Flüge gewöhnt

Die Tornados von Büchel: Alte Kisten am Himmel 

Überblick: Flugzeugunglücke in der Region 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort