1000 Schriftzeichen sollte man beherrschen

SAARBURG. (red) Im "Info-Forum Studium und Berufe" am Gymnasium Saarburg informierte Magnus Kriegeskorte, Studienberater seines Faches an der Universität Trier, im vollbesetzten Mehrzweckraum der Schule über das Fach Sinologie und entsprechende Studiengänge.

Eingeladen waren vor allem die Schüler der Leistungskurse Englisch und Französisch der Jahrgangsstufen 11 und 12 mit ihren Kursleitern. Das Fach Sinologie, das zum Fachbereich II der Trierer Uni gehört, wird durch zwei Lehrstühle und einige Wissenschaftliche Mitarbeiter repräsentiert. Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören die chinesische Sprach- und Literaturwissenschaft, die interdisziplinäre Ostasienforschung und die sinologische Unterstützung anderer Fachbereiche in Forschung und Lehre. Kriegeskorte machte deutlich, dass das Erlernen der Sprache und der Schriftzeichen eine anspruchsvolle Herausforderung darstellt, weil es für Europäer keinerlei Assoziationsmöglichkeiten mit Sprachen des europäischen Kulturkreises gibt. Wenigstens etwa 1000 von weit über 10 000 Schriftzeichen muss man zum Verstehen der Schriftsprache beherrschen. Im Übrigen werden diese Zeichen auch in der japanischen Schrift verwendet. Es gibt in China fast 100 Dialekte, von denen sich der Peking-Dialekt als Hochsprache herauskristallisiert hat. Im Chinesischen macht der Ton die Musik, das heißt: Die Tonhöhe und Aussprache der gesprochenen Silbe und des Wortes bestimmen maßgeblich deren Bedeutung. So steht im ersten Studienabschnitt das Erlernen der Sprache im Vordergrund. Dazu verfügt das Fach über einige deutsche und chinesische Sprachlehrer. Auf die Zwischenprüfung folgt ein Jahr in China. In kaum einem anderen Studiengang ist der Auslandsaufenthalt so wichtig wie dort, weil die kulturellen, soziologischen, politischen und wirtschaftlichen Unterschiede zu europäischen Verhältnissen so groß sind. Für das weitere Studium sind die Erfahrungen sehr wichtig, weil das Studium in Trier vor allem auf das moderne China abhebt. Die Berufsmöglichkeiten für Absolventen des Fachs würden immer besser, was mit der rasanten wirtschaftlichen und soziokulturellen Entwicklung Chinas und dem steigenden internationalen Interesse an diesem Land zusammenhänge. Empfehlenswert sei daher, das Studium der Sinologie mit einem anderen Fach wie Jura, Politik, Wirtschaftswissenschaften oder Tourismus zu verknüpfen. In der Diskussion machte Kriegeskorte viele Besonderheiten der asiatischen Mentalität und Lebensweise deutlich und berichtete von seinen Erfahrungen mit den Menschen und dem exotischen Land, was viele Schüler sehr interessierte und faszinierte. Die Anregung, auch am Gymnasium Saarburg eine China-AG einzurichten, soll aufgenommen werden. Die Reihe "Info-Forum Studium und Berufe" wird fortgesetzt.

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