109 Stundenkilometer zu schnell

TRIER. (red) "Rasen lohnt sich nicht" – diese Erkenntnis musste vor kurzem ein Autofahrer aus dem Saarland machen, der auf der A 1 zwischen Manderscheid und Hasborn, Fahrtrichtung Trier, die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern gleich um 109 Stundenkilometer überschritt. Dem Mann droht neben einem hohen Bußgeld ein Fahrverbot von drei Monaten.

Der Gesetzgeber denkt schon seit längerer Zeit darüber nach, die Strafen für derartige Geschwindigkeits-Überschreitungen drastisch zu erhöhen. Geplant sind Bußgelder bis zu 1000 Euro sowie Fahrverbote von bis zu fünf Monaten. Der "Raser" war einer Zivilstreife der Polizeiautobahnstation aufgefallen, die zu dieser Zeit verstärkt die Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen auf den Autobahnen der Region überwachte. Polizei versichert: Keine "Abzocke"

Das Ergebnis der Kontrolle war für die Beamten ernüchternd: Innerhalb weniger Stunden wurden mehr als 20, zum Teil gravierende Verstöße registriert. In einigen Fällen war die Konzentration der Autofahrer auf den Straßenverkehr durch Telefonieren per Handy oder Freisprechanlage vermindert. Überwiegend wurde jedoch als Begründung die Ablenkung durch das Gespräch mit dem Beifahrer oder einfach nur eine gedankenlose Fahrweise angeführt. Die Polizei weist darauf hin, dass geschwindigkeitsbeschränkende Verkehrszeichen dadurch einfach nicht mehr wahrgenommen werden. Viele Verkehrsteilnehmer stellen den Sinn von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen in Frage. Häufig werden sie als willkürlich und unnötig empfunden. In manchen Fällen wird sogar der Vorwurf erhoben, sie würden ausschließlich der polizeilichen "Abzocke" dienen.Gefahrenquelle Aquaplaning und Seitenwind

Die Polizei nimmt die aktuellen Messergebnisse zum Anlass, auf den Sinn und Zweck von Geschwindigkeits-Beschränkungen auf Autobahnen hinzuweisen. Diese würden ausschließlich zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf Streckenabschnitten eingerichtet, deren örtliche Straßen- und Verkehrsverhältnisse ihre Installation zwingend erforderlich machen. Zu den Gefahren auf diesen Strecken zählten Aquaplaning, Seitenwind, fehlende Standstreifen, Fahrbahnschäden oder starke Gefälle. Geschwindigkeits-Beschränkungen auf Autobahnen sollen auf den gefährdeten Streckenabschnitten das Unfallrisiko verringern und insbesondere die Hauptunfallursache "überhöhte Geschwindigkeit" bekämpfen. Mit dem Hinweis auf eine verstärkte Verkehrsüberwachung richtet die Polizei daher den Appell an die Autofahrer: Fuß vom Gas bei Geschwindigkeits-Beschränkungen auf Autobahnen!

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